Bundesbauministerium legt Hitzeschutzstrategie vor

Begrünte Häuser und Freiflächen wirken gegen Wärmeinseln. (Abb. © Thunder/stock.adobe.com)

Wer in der Stadt lebt, leidet in Rekordhitzesommern unter tropischen Nächten und schwülen Tagestemperaturen. Dies gefährdet vor allem die Gesundheit älterer Menschen und kleiner Kinder. Das Bundesbauministerium hat daher eine Strategie für den Hitzeschutz in der Stadtentwicklung und im Bauwesen vorgelegt.

Von der Stadt als Ganzes über Wohnviertel bis zu Gebäuden und einzelnen Räumen nimmt bebaute Umgebung maßgeblich Einfluss auf das Wohlergehen der darin befindlichen Menschen. Während Lüftungs- und Klimatechnik sommerlichen Temperaturen in Gebäuden die Stirn bietet, sind Stadtplaner und Bauingenieure gefordert, Wärmestaus außerhalb von Gebäuden zu vermeiden. Welche Entwicklungen in Stadträumen notwendig sind, damit Städte auch im Sommer lebenswerte Orte bleiben, hat das Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in einer Broschüre zusammengetragen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz sagt dazu: „Wer frisches Geld aus unseren Förderprogrammen will, muss Klimaanpassung mitdenken und nachweisen.“ Gefördert werde unter anderem, wenn Flüsse von Beton befreit werden und wieder kühle Luft bringen. Auch für das Neu-Begrünen zubetonierter Plätze, die in der prallen Sonne niemanden zum Bleiben anregen, gebe es Gelder. Für Geywitz ist Hitzeschutz aber auch ein soziales Thema. Vor allem Menschen mit wenig oder keinem Einkommen bräuchten bei hohen Temperaturen Hilfe. „Was wir im Winter schon regelhaft absichern – Wärmestuben und die Notversorgung über die Kältehilfe – wird zunehmend auch in den warmen Monaten ein Thema werden“, erklärt die Bundesbauministerin. Vom Bund, über die Länder bis zu den Kommunen sei Hitzeschutz daher auch ein großes Thema für Politik und Verwaltung. Das BMWSB stärke den Hitzeschutz im Zuge der Gesetzgebung, insbesondere in der BauGB-Novelle, aber auch über die Integration des Hitzeschutzes in laufende Strategieprozesse wie die Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung. Mit dem Förderaufruf „Urban Heat Labs“ sollen ferner Lösungen gefunden werden, wie Hitzevorsorge bei den Menschen im Alltag ankommt, um Bewährtes aus der Praxis, auf andere Städte und Quartiere zu übertragen.

Die 24-seitige Broschüre „Hitzeschutz – Handlungsstrategie für die Stadtentwicklung und das Bauwesen“ finden Sie hier zum Download.

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Ein Kommentar zu “Bundesbauministerium legt Hitzeschutzstrategie vor

  1. Ich habe eine naive Frage.
    In Europa und Nordamerika zum Beispiel sterben mehr Menschen an Kälte als an Hitze.
    Laut einer Studie in The Lancet (2015) sind weltweit etwa 7,7 Prozent aller Todesfälle auf Kälte zurückzuführen, nur etwa 0,5 Prozent auf Hitze.

    Wenn dies ein Fakt ist, stellt sich für mich die Frage:
    Warum liegt der Schwerpunkt auf Hitzeschutzplänen und nicht auf Kälteschutzplänen (die es in anderen Ländern schon lange gibt), wenn doch mehr Menschen an Kälte sterben?

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