Canzler projektiert Großwärmepumpen für Möbelhauskette

(Abb. © zinkevych/stock.adobe.com)
Erkenntnisse aus dem Möbelhaus-Projekt lassen sich auch auf große Fachmarktzentren oder Einkaufszentren ableiten, um diese auf eine energieeffiziente und umweltschonende Wärme- und Kälteversorgung umzurüsten. (Abb. © zinkevych/stock.adobe.com)

Für mehrere Standorte einer großen Möbelhauskette hat das Immobilienberatungs- und Planungsbüro Canzler GmbH, Frankfurt am Main, Energiekonzepte entwickelt und zum Teil schon umgesetzt. In einer Immobilie aus dem Projektauftrag ersetzen Großwärmepumpen eine zuvor betriebene Gaskesselanlage.

Der Standort der Möbelkette umfasst knapp 20.000 m² Verkaufsfläche, wobei Energieverbrauchsdaten des Nutzers Leistungsreserven erkennen ließen. Auf die wurde bei der Planung verzichtet, teilt Canzler mit. Die benötigte Wärmeleistung von rund 1.400 kW wird von fünf Außenluft-Wärmepumpen auf den Parkdecks erzeugt. Zwei Booster-Wärmepumpen heben bei Bedarf das Temperaturniveau auf die benötigte Vorlauftemperatur von 70 °C an. „Die Wärmepumpen sind für den reversiblen Betrieb vorgerüstet, um bei Bedarf künftig auch die Kälteversorgung abzudecken“, erklärt der zuständige Canzler-Projektleiter Michael Körfer. Unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen werden bereits heute natürliche Kältemittel eingesetzt. Um Eingriffe im Einrichtungshaus und damit Störungen des Verkaufs zu vermeiden, wurde die bisherige Verteilungs- und Verbraucherstruktur beibehalten.
„Vor dem Hintergrund der Energiewende und der gestiegenen Energiepreise erhöht sich der Druck, Bestandsgebäude auf eine Wärme-/Kälteversorgung mit regenerativen Energien umzurüsten“, sagt Körfer. Er erwartet daher, dass die Nachfrage nach Großwärmepumpen steigen wird. Aus Projekten wie dem des Möbelhauses ließen sich wertvolle Erkenntnisse ableiten, wie sich auch andere Einzelhandelsimmobilien, etwa größere Fachmarktzentren oder Shoppingcenter, auf eine energieeffiziente und umweltschonende Versorgung umrüsten lassen.
Um ein tragfähiges Energiekonzept zu entwickeln, war dem Projekt eine Machbarkeitsstudie vorausgegangen, bei der Ingenieure von Canzeler sowohl standortbezogene Gegebenheiten wie auch den künftigen Energiebedarf ermittelt und berücksichtigt haben. „Ein Eingriff in die Verteil- und Übertragungssysteme innerhalb des Gebäudes ist – gerade bei älteren Objekten – mit großem Aufwand und massiven Einschränkungen während der Bauzeit verbunden“, erklärt Körfer. Daher fokussiere man sich auf die Abhängigkeiten und Auswirkungen der Umsetzung und beurteile verschiedene Varianten bezüglich Realisierbarkeit, Effizienz, Zeit und Kosten können. Dafür nutzt Canzler ein einfaches Ampelsystem: Anhand der Farbe Grün erkennt der Kunde sofort den unter Kosten- und Nutzenaspekten belastbaren Lösungsansatz. Maßnahmen in Gelb sind mit Einschränkung zu empfehlen, von solchen in Rot wird abgeraten.

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