Heizen mit dem Split-Klimagerät? Feldstudie zu Raumheizung und Strombedarf

(Abb. © W. Feist)
Schnitt durchs Gebäude. Entscheidend fürs Heizen mit dem Split-Klimagerät sind ein ringsum guter Wärmeschutz, inkl. Fensterrahmen mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung, gute Luftdichtheit und eine balancierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. (Abb. © W. Feist)

Donnerstag ist Techniktag. Heute geht es um die Möglichkeiten des Heizens mit einem Split-Klimagerät. Eine Feldstudie unter der Leitung von Prof. Wolfgang Feist am Passivhaus Darmstadt Kranichstein liefert dazu vielversprechende Ergebnisse aus acht Jahren Feldforschung: In allen Heizperioden wurden Temperaturen innerhalb des Komfortbandes gemessen.

Gut gedämmte Passivhäuser weisen nur noch Heizlasten von 6 bis 20 W/m² auf. Da liegt die Idee nahe, kleine Split-Klimageräte, wie sie schon seit Jahrzehnten für die Einzelraum-Klimatisierung eingesetzt werden, auch zum Heizen zu verwenden. Wenig bekannt ist bisher allerdings über die Effizienz solcher reversiblen „Mini-Wärmepumpen“ als Heizgeräte in Klimazonen mit dominantem Heizbedarf. Eine Feldstudie am Passivhaus Darmstadt Kranichstein liefert dazu Messergebnisse und zeigt – soviel sei vorweg gesagt –, dass eine Wohnung des Passivhauses komplette mit nur einem Split-Klimagerät komfortabel beheizt werden kann.

Entscheidend dafür sind laut den Ergebnissen der Langzeitstudie für das Gebäude ein sehr guter Wärmeschutz, inklusive Fensterrahmen mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung, gute Luftdichtheit und eine balancierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Da die maximale Heizlast mit etwa 1.000 W sehr gering ausfällt, wäre auch der Betrieb von Millionen solcher Geräte am mitteleuropäischen Stromnetz kein Problem, so das Fazit von Prof. Feist.

Eine reichlich mit Grafiken illustrierte Zusammenfassung der Studie findet sich unter der Artikelnummer cci272457 in cci Wissensportal.

cci272752

2 Kommentare zu “Heizen mit dem Split-Klimagerät? Feldstudie zu Raumheizung und Strombedarf

  1. Vielen Dank für den Hinweis, Herr Straka. Sie haben Recht. Die DIN EN 12792 „Lüftung von Gebäuden – Symbole, Terminologie und graphische Symbole“ definiert Luftarten für die Wohnraumlüftung, die DIN EN 16798 Teil 3 „Energetische Bewertung von Gebäuden – Lüftung von Gebäuden“ tut dieses für Nichtwohngebäude. Begriffserklärungen und Farbkennzeichnungen unterscheiden sich dabei im Wesentlichen nicht:
    – Außenluft: grün
    – Zuluft: blau bzw. grün, rot, blau oder violett in Abhängigkeit von der Aufbereitung nach DIN EN 12792
    – Abluft: gelb
    – Fortluft: braun

    Peter Reinhardt
    Technikredakteur
    cci Branchenticker

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