Kältemittel R466A im Praxistest

Klimageräte
Der Hersteller Honeywell führt mit seinem Kältemittel R466A Feldversuche in Davis/USA durch (Abb. © ZakS Photography/stock.adobe.com)

Der internationale Konzern Honeywell mit Sitz in Morristown/USA führt Feldversuche seines nicht brennbaren Kältemittels R466A durch. Als Versuchsanlage dienen Dachgeräte des Herstellers Trane, Hauptsitz in Dublin/Irland.

Wie die Cooling Post berichtet, ist die Anlage auf dem Dach des Western Cooling Efficiency Center (WCEC) der University of California in Davis/USA installiert. Zusätzlich sollen weitere Tests bei drei amerikanischen Honeywell-Kunden im Rahmen eines einjährigen Testlaufs durchgeführt werden. Bei den Feldversuchen soll die Kompatibilität des Kältemittels mit neuen Anlagen sowie Retrofit-Anlagen untersucht werden. Trane wird während des Testbetriebs den Leistungs- und Energieverbrauch überwachen und die Kältemitteleigenschaften analysieren.

Laut dem Bericht wurde das Kältemittel schon im Jahr 2018 von anderen Kälteanlagenherstellern getestet, mit dem Ergebnis, dass es als „vielversprechend“ eingestuft wurde. Dennoch soll R466A bis dato noch von keinem einzigen Anlagenhersteller in der Praxis eingesetzt worden sein. Folgende Nachteile wurden geäußert: Von diesem Kältemittel wird eine vergleichsweise größere Menge als von R410A benötigt, und bei Retrofit-Anlagen müsste der Verflüssigungssatz im Splitgerät ausgetauscht werden. Der Verdichterhersteller Bitzer soll in seinem Kältemittel-Report seine Bedenken bezüglich der chemischen Langzeitstabilität und der Materialverträglichkeit des Kältemittels geäußert haben.

Das neue Kältemittel ist, genauso wie R410A, eine Mischung aus den Kältemitteln R32 und R125, mit dem Unterschied, dass bei dem neuen Kältemittel der Mischung Trifluoriodmethan (R13I1) zugesetzt wurde: Das Mischungsverhältnis der drei Bestandteile liegt bei 49/11,5/39,5 % (R32/R125/ R13I1). Der GWP-Wert von R466A liegt bei 733.

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2 Kommentare zu “Kältemittel R466A im Praxistest

  1. Kurzer Hinweis: die neue Komponente ist nicht Trifluoridmethan sondern Trifluoriodmethan (oder in alter Schreibweise Trifluorjodmethan). In der Chemie macht manchmal schon ein Buchstabe einen großen Unterschied aus.

    Beste Grüße,
    Roland Becker

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