Donnerstag ist Techniktag. Heute wird in einem Fachbeitrag dargestellt, wie Systeme der Verdunstungskühlung, die in einem RLT-Gerät auf der Zuluft- und Abluftseite betrieben werden, zur Raumkühlung beitragen. Simulationsrechnungen zeigen, dass es sich auch betriebswirtschaftlich rechnet, erhöhte Raumtemperaturen und damit einhergehende Leistungsverluste von Personen zu vermeiden.
Anhand von Simulationsrechnungen werden in einem Fachbeitrag von Claus Händel, FGK, für ein Bürogebäude mit 360 Personen Leistungen von Systemen der Verdunstungskühlung berechnet, die in RLT-Anlagen zur Kühlung von angesaugter Außenluft betrieben werden. Durch die Befeuchtung in der Verdunstungskühlung wird die ins RLT-Gerät angesaugte warme Außenluft zur Zuluft gekühlt. So wird die ansonsten erforderliche Leistung eines Wasserkühlsatzes, der zur Erzeugung der gewünschten Zuluft- beziehungsweise Raumtemperatur notwendig wäre, deutlich verringert.
Im RLT-Gerät befindet sich auf der Zuluftseite ein Luftbefeuchter, der im Winter eine Raumluftfeuchte von mindestens 40 % sicherstellen soll. Dieser Befeuchter wird nun in den warmen Jahreszeiten als Verdunstungskühler bis zu einer Grenzfeuchten von 60 % weiterbetrieben. Hinzu kommt eine indirekte Verdunstungskühlung, bei der die Abluft vor der Wärmerückgewinnung maximal befeuchtet wird. Infolge dieser zweifachen Verdunstungskühlung kann warme Außenluft soweit gekühlt werden, dass sich im Gebäude über lange Betriebszeiten Raumtemperaturen unter 26 °C einstellen.
Die Minderung der Raumtemperatur durch die Verdunstungskühlung um durchschnittlich etwa 3 bis 5 K führt im Vergleich zu einem ungekühlten Gebäude dazu, dass die thermische Behaglichkeit und die Leistungsfähigkeit der dort tätigen Personen weniger beeinträchtigt werden. Dadurch ergeben sich, wie weitere Simulationen und Berechnungen im Beitrag zeigen, erhebliche wirtschaftliche Vorteile für den Gebäudebetreiber. Aus einem Vergleich der Betriebskosten für die Verdunstungskühlsysteme gegenüber dem Verlust an Wertschöpfung, der sich durch erhöhte Raumtemperaturen und die dadurch bewirkte geringere Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ergeben würde, folgt für den Betreiber des Beispielgebäudes ein Gewinn von rund 50.000 € pro Jahr.
Der Beitrag „Berechnung der Kühlleistung von direkter und indirekter Verdunstungskühlung in RLT-Anlagen“ unter der Artikelnummer cci283820 in cci Wissensportal basiert auf dem Vortrag „Direkte und indirekte Verdunstungskühlung – Randbedingungen und energetische Aspekte“ von Claus Händel, Geschäftsführer Technik im Fachverband Gebäude-Klima (FGK), Ludwigsburg, beim FGK-Klimatag 2024.
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