Günther Mertz kommentiert Klimapaket

Das Bundeskabinett hat das Klimapaket verabschiedet – und Günther Mertz, Geschäftsführer der TGA-Repräsentanz Berlin, hat es kommentiert.

Die vier führenden TGA-Verbände BDH e.V., BTGA e.V., FGK e.V. und RLT e.V. haben mit der TGA-Repräsentanz Berlin ein gemeinsames Hauptstadtbüro ins Leben gerufen.

Das Bundeskabinett hat gestern das Klimapaket verabschiedet. Dabei geht es um konkrete Vorhaben, mit denen Deutschland seine Klimaziele für das Jahr 2030 erreichen will. Außerdem legte die Regierung mit dem am Mittwoch verabschiedeten Bundes-Klimaschutzgesetz fest, wie die Maßnahmen im Kampf gegen die Erderwärmung umgesetzt und überwacht werden sollen. Der Bundestag muss dem Gesetz noch zustimmen.
Deutschland will seinen Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen bis 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990 reduzieren. Bis Mitte des Jahrhunderts soll die Bundesrepublik weitgehend klimaneutral werden, also unter dem Strich keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr ausstoßen.

Günther Mertz (Abb. © cci Dialog GmbH) Günther Mertz, Geschäftsführer der TGA-Repräsentanz Berlin, kommentiert das beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 wie folgt:

„Die Verbände der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) begrüßen, dass sich das Bundeskabinett darauf verständigt hat, CO2-Emissionen auch in den Sektoren Gebäude und Verkehr mit einem Preis zu versehen. Die Einführung eines nationalen Emissionsrechtehandels für den Gebäudesektor ist jedoch aus unserer Sicht nicht dienlich, um zügig die Menge der CO2-Emissionen zu verringern und die Klimaschutzziele zu erreichen. Die Einführung und die Umsetzung eines solchen Zertifikatehandels dauern zu lang. Bedauerlich ist, dass sich das Bundeskabinett auch nicht zu klaren Rahmenbedingungen für die energetische Sanierung im Bereich der Nichtwohngebäude durchringen konnte. Ohne Aktivierung der Potenziale des Wohn- und Nichtwohngebäudebereichs werden wir die CO2-Einspar- und Klimaschutzziele nicht erreichen.
Die TGA-Verbände fordern die Bundesregierung auf, mit wirksamen Instrumenten die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um im Gebäudebestand den Sanierungsstau aufzulösen und die Sanierungsquote deutlich zu erhöhen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die aus einer CO2-Lenkungsabgabe im Gebäudebereich erzielten Einnahmen auch wieder in CO2-Einsparmaßnahmen im Gebäudebereich investiert werden.
Eine CO2-Lenkungsabgabe kann allerdings nur ein Instrument von vielen sein, um die Klimaschutzziele im Gebäudebereich zu erreichen: Die CO2-Lenkungsabgabe muss auch mit steuerlichen Förderungen zur energetischen Sanierung verknüpft werden. Diese steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung muss je Gebäudeeigentümer und Gebäudenutzung unterschiedlich ausgestaltet werden: Für Wohnungseigentümer als Selbstnutzer, als Vermieter, als Kapitalanleger, für die Wohnungswirtschaft und für den Bereich der Nichtwohngebäude werden unterschiedliche Formen der steuerlichen Förderung benötigt, um finanzielle Anreize für Sanierungen zu schaffen.“

Artikelnummer: cci72481

Ein Kommentar zu “Günther Mertz kommentiert Klimapaket

  1. Großen Dank an Günter Mertz für diesen Artikel, der hoffentlich auch die zuständigen Gremien in der Regierung und im Bundestag erreicht.
    Interessant ist diese globale Aussage: „also unter dem Strich keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr ausstoßen“.

    Diese „Gase“ werden irgendwie mit Ausnahme des lebensnotwendigen CO2 nicht erwähnt. Soll etwa im Krankenhaus das Lachgas verboten werden? Es gibt weitere „gefährliche“ Gase, die aber wie alle normale Bestandteile der Natur sind.
    Was die „Klimamodelle“ betrifft: Unser Sohn ist derzeit (wieder) auf einem Forschungsschiff in der Antarktis, um konkrete Daten aufzunehmen. Er sagt als Professor in einem globalen Team zu diesem Thema, dass der Mensch noch viel zu wenig wisse, um überhaupt „zum Klima“ Vorhersagen machen zu können. Es gibt viel stärkere Einflüsse als der Mensch je verursachen könnte. Man müsse sich nur mal bei den Wissenschaftlern informieren, die der Verlockung des Klimahypes widerstehen konnten.
    Vieles davon erinnert nur an das Mittelalter mit der Ablasszahlung, damit man nicht so lange in der Hölle schmoren müsse…

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