Strukturierte Adressierung im Gebäude mit dem BACtwin-BAS

BACtwin-Datenmodell (gelb) und Software-Tools (blau, grün) (Abb. © AMEV)

Donnerstag ist Techniktag. Heute geht es um die strukturierte Adressierung gebäudetechnischer Anlagen mit dem AMEV-Benutzeradressierungsschlüssel BACtwin-BAS. Dieser ermöglicht eine einheitliche, hierarchische Struktur. Fehlerquellen werden reduziert, der Aufwand sinkt erheblich. Das verspricht Vorteile gegenüber beispielsweise dem Adressierungsschlüssel gemäß VDI 3814 Blatt 4.1.

Die strukturierte Adressierung von BACnet-Objekten ist essenziell für eine effiziente Gebäudeautomation. Der vom Arbeitskreis BACtwin (AK BACtwin) des Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) entwickelte „BACtwin-BAS“ bietet eine klare und einheitliche Systematik zur Benennung von Datenpunkten, die sowohl für Menschen verständlich als auch maschineninterpretierbar ist, sagen dessen Macher. BAS steht für Benutzeradressschlüssel.

Hintergrund ist, dass bisher existierende Benutzeradressschlüssel (BAS) oft an ihre Grenzen stoßen. Der BACtwin-BAS verfolgt einen neuen Ansatz: Er unterteilt die Gebäudestruktur in eine klare, hierarchische Adressierung mit festen Kürzeln für Gewerke, Anlagen, Baugruppen, Medien, Aggregate, Betriebsmittel und Funktionen. Diese Systematik soll die automatisierte Verarbeitung von Informationen erleichtern und Fehlerquellen verringern, insbesondere bei der händischen Eingabe von Objektnamen in Planungs- und Steuerungssoftware.

Im Gegensatz zum BAS gemäß VDI 3814 Blatt 4.1 „Gebäudeautomation (GA) – Methoden und Arbeitsmittel für Planung, Ausführung und Übergabe – Kennzeichnung, Adressierung und Listen“ (2019), der zu uneindeutigen Bezeichnungen führen kann, ermöglicht der BACtwin-BAS eine klare Zuordnung von Objekten und Funktionen. Er berücksichtigt sowohl die ortsbezogene als auch die funktionsbezogene Adressierung und stellt sicher, dass die Benennung in großen Liegenschaften wie Universitäten oder Krankenhäusern konsistent bleibt. Ein besonderes Merkmal des BACtwin-BAS ist die Möglichkeit der automatisierten Generierung des Funktions-BAS durch Vererbung. Das entlastet Planer, Errichter und Betreiber.

Die Einführung des BACtwin-BAS trägt damit dazu bei, die Digitalisierung in der Gebäudeautomation weiter voranzutreiben, heißt es aus dem AK BACtwin. Seine standardisierte Struktur vereinfacht nicht nur den Planungs- und Betriebsprozess, sondern schafft auch die Grundlage für eine effizientere Nutzung von Software-Tools. Mit dem BACtwin-BAS könnte ein zukunftssicherer Standard etabliert werden, der eine präzise und nachvollziehbare Adressierung von BACnet-Objekten ermöglicht.

Mehr dazu in einem ausführlichen Fachbeitrag auf cci Wissensportal unter der Artikelnummer cci291321.

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