UBA-Studie zeigt: TEWI-Einfluss des Kältemittels ist vernachlässigbar

(Abb. © Sakan/stock.adobe.com)
Beim Betrieb von Flüssigkeitskühlsätzen hat der Einsatz eines synthetischen oder natürlichen Kältemittels gegenüber dem Stromverbrauch zum Gerätebetrieb nur einen geringen Einfluss auf den Treibhauseffekt. (Abb. © Sakan/stock.adobe.com)

Donnerstag ist Techniktag. Eine neue Studie des Umweltbundesamts berechnet auf Basis des TEWI-Verfahrens ökologische Auswirkungen von 160 Flüssigkeitskühlern und Verflüssigungssätzen, die mit synthetischen und natürlichen Kältemitteln betrieben werden. Bemerkenswert ist, dass das UBA ausdrücklich natürliche Kältemittel empfiehlt, obwohl diese bei TEWI-Werten schlechter abschneiden als synthetische.

Die Ökorecherche GmbH, Frankfurt am Main, hat für das Umweltbundesamt (UBA), Dessau, eine Studie über den Einfluss von Kältemitteln auf die TEWI-Werte (Total Equivalent Warming Impact) erstellt. Die bislang noch nicht veröffentlichte Studie hat den Titel „Umwelt- und Klimaauswirkungen natürlicher und halogenierter Kältemittel in Flüssigkeitskühlsätzen und Verflüssigungssätzen: Vergleichende Bewertung der Umwelt- und Klimaauswirkungen von natürlichen und halogenierten Kältemitteln in Wärmepumpen, Kälte- und Klimaanlagen“. Am 3. Mai stellten Vertreter von Ökorecherche und UBA in einer Online-Präsentation vorab Ergebnisse dieser Studie vor. Diese sind bemerkenswert, werden aber teils widersprüchlich durch das UBA interpretiert. cci Wissensportal hat die Präsentation unter der Artikelnummer cci274875 zusammengefasst und kommentiert.

Um die Auswirkungen durch den Betrieb der Flüssigkeitskühlsätze und Verflüssigungssätze auf die Umwelt zu bestimmen und zu bewerten, werden für diese in der Studie auf Basis von vielen Vorgaben TEWI-Werte berechnet. Ein TEWI-Wert in t CO2-Äquivalent berücksichtigt zwei Komponenten: direkte Emissionen durch Ausströmen von Kältemittel aus der Anlage in die Umgebung und indirekte Emissionen zum Treibhauseffekt durch den Stromverbrauch der Anlage. Aus den Berechnungen der TEWI-Werte ergeben sich auf Basis der UBA/Ökorecherche-Präsentation der Studie zwei wichtige Ergebnisse:

  • Der TEWI-Wert ergibt sich im Durchschnitt zu etwa 98 % aus indirekten Emissionen (Stromverbrauch). Demgegenüber hat das in die Geräte eingesetzte Kältemittel mit nur 2 % TEWI-Anteil eine vernachlässigbare Bedeutung.
  • Bei einer gesamtheitlichen ökologischen Bewertung der Geräte zeigen die TEWI-Werte keine Präferenz zum Einsatz von natürlichen gegenüber synthetischen Kältemitteln. Dies kommentieren UBA und Ökorecherche in der Präsentation aber wie folgt: „Die analysierten Flüssigkeitskühlsätze mit natürlichen Kältemitteln hatten vergleichbare TEWIs zu Anlagen mit fluorierten Kältemitteln … In der Gesamtbetrachtung ergibt sich für Flüssigkeitskühlsätze und Verflüssigungssätze eine klare Empfehlung zur Verwendung natürlicher Kältemittel.“

cci277076

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