VDKF-Betriebsvergleich: „Unternehmen haben sehr gut kalkuliert“

Interessante Kennziffern der Kälte- und Klimabranche hält der „Branchen- und Betriebsvergleich“ bereit. (Abb. © gemeinfrei)
Interessante Kennziffern der Kälte- und Klimabranche hält der „Branchen- und Betriebsvergleich“ bereit. (Abb. © gemeinfrei)

Alle zwei Jahre befragen VDKF und BIV Unternehmen der Kälte- und Klimabranche zu deren betriebswirtschaftlichen Kennziffern. cci Branchenticker war bei der Präsentation der Ergebnisse dabei und fasst das Wichtigste zusammen.

Nachdem der VDKF die Ergebnisse seines Branchen- und Betriebsvergleichs bereits auf der Mitgliederversammlung im April 2022 vorgestellt hatte (cci Zeitung hat in Ausgabe 6/2022 berichtet), konnte sich vergangene Woche ein erweiterter Teilnehmerkreis im Rahmen der Webinarreihe „VDKF umEins“ über die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennziffern der Kälte- und Klimabranche informieren. Erstellt und präsentiert wurde das Zahlenwerk von Sabine Bernstein, geschäftsführende Gesellschafterin der Unternehmensberatung Heckner. An der Befragung im Auftrag vom Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) und dem Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), beide Bonn, hatten Anfang des Jahres rund 60 Kältebetriebe teilgenommen, die ihre Betriebsabschlüsse des Jahres 2020 gemeldet haben. 

Demnach ist der Rohertrag (Jahresleistung abzüglich Wareneinsatz und Fremdleistungen) pro Mitarbeiter im Durchschnitt aller betrachteter Unternehmensgrößenklassen mit 110.000 € um rund 13 % gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2018 gestiegen. Allerdings sei diese positive Entwicklung vor allem dem guten Abschneiden von Unternehmen mit mehr als 6 Mio. € Jahresleistung geschuldet. Unternehmen bis 1 Mio. € Jahresleistung liegen mit 83.700 € deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Als Benchmarks gibt Bernstein an, dass 13,5 % aller Betriebe einen Rohertrag pro Kopf von mehr als 140.000 € hätten. Der Spitzenreiter habe sogar 172.000 € erreicht und daraus nach Abzug des Unternehmerlohns 15 % Umsatzrendite erzielt. 

Dennoch hätten größere Unternehmen mit 53,6 % der Jahresleistung tendenziell einen niedrigeren Rohertrag als kleinere Betriebe (63,2 %), weil hier ein größerer Materialanteil und auch mehr Fremdleistungen zu verzeichnen seien. „Subunternehmen“ laute hier das Stichwort. Der Wareneinsatz sei 2020 indes über alle Größenklassen hinweg geringer ausgefallen als in den Vorjahren. „Ein Zeichen, dass die Unternehmen sehr gut kalkuliert haben und organisiert sind“, kommentiert Bernstein die Effizienzsteigerung, merkt aber auch an, dass hier noch Potenzial läge: „Rohertrag geht häufig verloren, weil Mitarbeiter schreibfaul sind und geleistete Arbeitszeiten sowie Materialverbräuche nicht sauber dokumentieren.“

Die Personalkosten belaufen sich laut VDKF und BIV im Durchschnitt auf 47,2 % des Rohertrags, was einem Minus von 2,8 Prozentpunkten gegenüber 2018 (50,0 %) entspricht. Allerdings sind Vergleiche mit den Ergebnissen von 2018 nur bedingt zulässig, da den Umfragen wechselnde Teilnehmer zugrunde liegen, sodass durch aus Sprünge möglich sind. Als Gewinn vor Zinsen und Steuern beträgt das Ebit (earnings before interest and taxes) im Branchendurchschnitt 20,3 % der Jahresleistung. Betriebe der Größenklasse I (bis 1 Mio. €) schneiden hier mit 21,4, % besser ab als solche der Größenklasse IV (> 6 Mio. €) mit 13,3 %. 

Für detaillierte Informationen ist der Branchen- und Betriebsvergleich (inklusive Vergleichen mit der Elektronbranche) kostenpflichtig zu erwerben. Für Mitglieder der beteiligten Verbände und Innungen kostet er 190 €, ansonsten 320 €. Zum VDKF-Shop

Weitere Termine der Webinarreihe „VDKF umEins“ finden Sie hier.

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