Leserstimmen: Mindestabstände für Wärmepumpen

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)
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Der Meinungsbeitrag von Peter Reinhardt zu Mindestabständen für Wärmepumpen beschäftigt unsere Leser. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.

In seinem Meinungsbeitrag „Mindestabstände für Wärmepumpen bundesweit aufheben“ vom 8. November (siehe cci260104) greift Peter Reinhardt die Änderung der Landesbauordnung in Nordrhein-Westfalen auf und beklagt, dass Wärmepumpen bundesweit abstandsflächenrechtlich zu privilegieren sind. Es ist also Sache der Länder, die Mindestabstände von Wärmepumpen zum Nachbarn zu bestimmen. Ein Flickenteppich, der seiner Ansicht nach den Wärmepumpenhochlauf durch fragwürdige Abstandsregeln ins Stocken geraten lässt.

Reinhard Siegismund kennt das Problem: „Als Sachverständige haben wir immer wieder zu laute Außeneinheiten von Wärmepumpen zu beurteilen, bei denen der Installateur sich weigert nachzubessern. Oft ist er dann im Nachteil, muss nachbessern und den Rechtsstreit bezahlen. Zum Empfehlen ist, dass er grundsätzlich in seinem Angebot schon Maßnahmen vorschlägt, den Schall zu reduzieren, mit einem Mehrpreis. Oft werden aber bei der Installation Vibrations- und Schwingungsdämpfende Maßnahmen missachtet. Diese Installateure müssen geschult werden. Unterschiedliche Anforderungen in verschiedenen Bundesländern sind eine Zumutung – wie wollen wir einmal technische Regeln für Europa schaffen?“

Siegfried Schlott schreibt dazu: „Sehr geehrter Herr Reinhardt, ich habe mit Interesse Ihren Beitrag am 08.11.2023 zum Thema Abstand von Wärmepumpen gelesen und bin 100 % Ihrer Meinung, dass auch diese Frage bundeseinheitlich geregelt werden sollte. 16 Bundesländer sind eben auch dafür ganz schlecht. Ich würde mir eben deswegen auch nur ein Bundesland wünschen. Der Abstand der Wärmepumpe vom Gebäude, also meistens außenstehende Luft/Wasser-Wärmepumpen, ist nicht die alleinige Frage. Es gibt auch noch die Frage zum Standsicherheitsnachweis. Auch dieser Nachweis sollte bundesseinheitlich vorgegeben werden, zumal in den 16 Bauordnungen zur Standsicherheit steht: ‚… jede bauliche Anlage muss im Ganzen und ihren einzelnen Teilen für sich allein standsicher sein …‘ Aber auch die Wärmepumpen-Hersteller könnten da ihre Handwerker entlasten und nicht nur in den technischen Unterlagen schreiben ‚… die allgemein anerkannten Regeln der Technik sind einzuhalten …‘ und die ‚… örtlichen Gegebenheiten sind zu beachten …‘. Vielleicht wäre ein Hinweis dazu in der cci auch ein kleiner Anstoß.“

Ein weiterer Kommentar kommt von Hans Kranz: „Hallo Herr Reinhardt, ich hab‘ da mal ’ne Frage: Gibt es eine Studie, wie sich Luft-Wärmepumpen in kommenden Neubaugebieten (mit nur noch Wärmepumpenheizung) auf die Außentemperatur im Winter auswirken? In bestimmten Lagen bildet sich durch die Wärmepumpe ein Kaltluft-See, der immer kälter und bei Windstille auch immer höher wird. Dadurch brauchen die Gebäude meines Erachtens erheblich mehr Heizenergie: 1. durch die höheren Transmissionsverluste, und 2. durch den immer schlechter werdenden Wirkungsgrad der Wärmepumpen. Sagt den Leuten jemand, dass sie sich für Spaziergänge viel wärmer anziehen müssen als bisher? Ist das gut für das Erdklima? Es ist sicher gut gegen Insekten, die durch die Erwärmung aus Afrika hierher migriert sind.“

Reinhard Siegismund antwortet darauf: „Hinweis zu Nachteilen: Inzwischen hatten wir einen Fall zu begutachten, bei dem die Wärmepumpen ihre Wärme nicht aus der Außenluft, sondern durch nicht tief genug verlegte Rohrbündel aus dem Erdreich bezieht = oberflächennahe Geothermie. Wie toll und fortschrittlich! Der Vorgarten ist bei Außenluft unter +8 °C und der Bürgersteig vor dem Haus vereist und es gab Unfälle. Der Rasen gedeihte, aber Blumen kamen nicht zur Blüte. – Gegen kalte Luft kann man sich warm anziehen, aber Eis bei einer Außenluft von +8 °C ist böse. (Dass dann das vereiste Erdreich auch noch die Kelleraußenwand mit Rissen demolierte, war eine weitere Folge.) Durch ein schön beheiztes Schwimmbecken war hier der Bedarf an Heizleistung sehr hoch. – Wie immer fühlten sich alle Beteiligten – Bauherr, Architekt und Installateur – unschuldig, es war immer der ‚andere‘ Schuld. Bei Wärmegewinn aus der Luft gibt es Leute, die das Abtauen nicht richtig vorsehen! Ein horizontaler Verdampfer in der Außenluft etwa 80 cm über dem Boden erzeugte einen Eisblock bis zur Unterkannte Verdampfer und stellte dann seinen Dienst ein! So macht sich unsere Branche nicht beliebt! In unserem Fach sollte man viel Beachten!“

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