- Unvermeidbarer Abwärme steuern und erschließen
- Bis zu 10 % des künftigen Wärmeverbrauchs aus Abwärme decken
- Abwärme systematisch erschließen
- Abwärmenutzung von Rechenzentren
- Arten der Rechenzentrumskühlung
- Bereitschaft zur Abwärmenutzung
- Hochrechnung der anfallenden Abwärme
- Anschlussleistung von Rechenzentren bis 2030 von 40 auf mehr als 400 MW ausbauen
- Erschließbarkeit hängt von Wärmesenken und/oder Abnehmern ab
Das Land Berlin hat sich mit der Novelle des Berliner Energie- und Klimaschutzgesetzes (EWG Bln) im September 2021 das verbindliche Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, hängt maßgeblich von der Entwicklung des Wärmesektors ab. Zuletzt entfielen auf die Sektoren Heizen, Warmwasserbereitung und Kühlung über 40 % der gesamten Berliner CO2-Emissionen. Das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) zielt daher unter anderem darauf ab, Abwärme umfassend zu erschließen und nutzbar zu machen. Industrielle und gewerbliche Abwärme ist vor allem wichtig für die Dekarbonisierung der Fernwärme, die in Berlin etwa ein Drittel der Endenergie im Wärmesektor bereitstellt.
Unvermeidbarer Abwärme steuern und erschließen
Während zu einigen regenerativen Energien wie der Sonnenkraft sowie der Abwasserwärme in Berlin bereits gute Datengrundlagen bestehen, stand die Bestimmung der Potenziale für industrielle und gewerbliche Abwärme lange Zeit noch aus. Ziel eines Projektes im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt war daher, die aktuellen und zukünftigen Abwärmepotenziale in Berlin zu ermitteln und Daten für die Integration in ein Wärmekataster bereitzustellen. Die Höhe der zukünftig verfügbaren Abwärme hängt unter anderem davon ab, welche Effizienzgewinne die Unternehmen realisieren können und inwiefern sich weitere Betriebe in Berlin ansiedeln, bei denen mit unvermeidbarer Abwärme zu rechnen ist. Prominentes Beispiel hierfür sind Rechenzentren, bei denen durch die Kühlung der IT unvermeidbar Abwärme entsteht. Details dazu im weiteren Verlauf dieses Artikels Beitrags.
Mit dem Projekt betraut wurde das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH (IÖW), Berlin, dem das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) gGmbH, Heidelberg, als Kooperationspartner zur Seite gestanden hat. Neben einem georeferenzierten Datensatz und einer Hochrechnung der Abwärmemengen hat das Projektteam ein Set an Maßnahmen entwickelt, mit denen das Land Berlin die Verfügbarkeit von unvermeidbarer Abwärme in der Stadt steuern und deren Erschließung unterstützen kann. Projektzeitraum war von Januar bis September 2023. Am 18. Januar 2024 wurde der knapp 140-seitige Abschlussbericht präsentiert, aus dem cci Wissensportal nachfolgend wesentliche Erkenntnisse und Ergebnisse zitiert.
Der Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung zur Vorstellung des Abschlussberichts am 18. Januar 2024 sowie aus ausgewählten Kapiteln aus eben jenem 140-seitigen Abschlussbericht und wurde von Peter Reinhardt für cci Wissensportal erstellt (Stand Februar 2024).
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