Ab heute lebt die Welt auf Pump

World Overshoot Day: Die Weltbevölkerung hat gestern (13. August) alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die die Erde innerhalb des Jahres 2015 umwandeln kann. Das heißt: Ab heute lebt die Welt auf Pump.

(Abb. footprintnetwork.org) Ähnlich wie eine Buchhaltung über Einkommen und Ausgaben, führt Global Footprint Network eine Buchhaltung über Angebot und Nachfrage an natürlichen Ressourcen und ökologische Leistungen durch die Menschheit. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Mitte der 1970er Jahre haben wir eine kritische Grenze überschritten. Wir stoßen mehr CO2 aus, als von der Erde abgebaut werden kann. Wir übersteigen somit die Kapazität der Erde. Der Earth Overshoot Day findet jedes Jahr etwas früher statt: Mitte der 1970er Jahre fiel der „World Overshoot Day“ in den Dezember. 1993 fiel er auf den 21. Oktober, 2003 auf den 22. September. Bei bestehenden Trends werden wir die Ressourcen von zwei Planeten beanspruchen.

Das Global Footprint Network berechnet jährlich die auf der Erde verfügbare Biokapazität – das Potenzial der Natur, die entnommenen Ressourcen zu erneuern und Schadstoffe abzubauen – und stellt es dem ökologischen Fußabdruck (Footprint) gegenüber, dem Maß für die menschliche Inanspruchnahme der Naturleistungen. Ist die Beanspruchung größer als der Nachschub, spricht man von einem „Overshoot“ – der ökologischen Überschuldung.

Das Konzept des Earth Overshoot Day stammt vom Britischen Think Tank new economics foundation. Es markiert den Tag, an dem wir beginnen, über unsere jährlichen natürlichen Ressourcen hinauszugehen. Schuld daran ist unter anderem unser Konsumverhalten. So schleppt beispielsweise ein 100 g schweres Handy eine Last von 44 kg Rohstoffen mit sich ((u. a. Edelmetalle wie Kupfer, Silber und Gold und viele exotische Metalle wie Tantal, Palladium, Gallium und Indium). Ein Notebook frisst 734 kg und ein LCD-Fernseher 2.666 kg unserer Ressourcen.

Artikelnummer: cci35130

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