Das beschäftigt unsere Leser: Hier sind Kommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.
Leser kommentieren in cci Branchenticker (Abb. trueffelpix/Fotolia.com) Luft-Wärme-Zentrale: Wie revolutionär ist diese Heiztechnik tatsächlich? – cci59027
Stiebel Eltron hat eine „Revolution in Sachen Heizungsanlage“ angekündigt, durch die Bauherren in Neubauten auf Heizkörper und Fußbodenheizung verzichten können.
Für mich stellen sich zu dieser Art von Heizung mehrere Fragen: Wie ist es mit der Gefahr einer Vereisung des Wärmeübertragers bei niedrigen Aussentemperaturen? Wie werden die Räume bei einer Vereisung des Tauschers beheitzt? Woher hat die Wärmepumpe die Wärmeenergie? Aus dem Fortluftstrom? Bei einer Kaskadenlüftung wird die Außenluft in die Wohnräume eingebracht und strömt dann über. Entsprechend würde sich auch das Temperaturgefälle einstellen. In den Schlafräumen ist aber meistens eine niedrige Temperatur erwünscht.
Kurt Schrögendorfer
Die Probleme der Luftverteilung im Gebäude sind sicher ungleich größer als die der Wärmeerzeugung. Den angesprochenen „guten“ Dralldurchlässe für die relativ geringen Luftvolumenströme habe ich nicht gefunden. 50 Pa Vordruck und Geräuschpegel von 30 bis 35 dB bei Nennlast sind nicht akzeptabel. (Auch 30 dB im Schlafzimmer sind noch zu viel, musste ich feststellen). Bedeutet, dass eine Luftverteilung so nicht funktioniert. Bei Fußboden-Durchlässen ebenfalls nicht, da die Temperaturdifferenzen zu hoch sind. Weiterhin fehlt auch die individuelle Raumregelung, nicht nur kühles Schlafzimmer, sondern auch warmes Bad ist sicherlich immer gewünscht.
Rolf Tschersich
Beide vorstehenden Kommentare zeigen einige der Probleme, die richtig gelöst sein wollen. Gibt es gute Drallauslässe für so kleine Luftmengen? Bei einem 1,5-fachem Luftwechsel muss die Warmluft sehr gezielt und trotzdem zugfrei wirksam eingeblasen werden, damit gleichmäßig geheizt wird. Schlitzauslässe vor den Fenstern an der Decke oder im Fußboden? Was ist dann mit den Vorhängen? Als Sachverständige bekommen wir solche und ähnliche Systeme für Wohnhäuser aber auch Geschäftshäuser immer wieder zur Begutachtung, z.B. einmal als Wärmequelle allein die Abluft aus dem Haus. Da dadurch Unterdruck entstand, musste viel Außenluft durch Nachströmventile nachströmen, ist diese Wärmepumpe sehr unzureichend gewesen. Der Tauchsieder im Pufferspeicher heizte mehr als die Wärmepumpe! … Zu hohe Luftgeschwindigkeit in den Rohren, da ein Heizungsfachmann jetzt auch Lüftung plante, der Begriff „Heizung-Lüftung“ ist bei vielen Betrieben da verführend. … Was wird dabei aus der gewünschten „Einzelraumregelung“? Dann wäre vielleicht gleich eine VRF-Anlage, auch mit Warmwasserbereitung, zweckmäßiger und wirklich sinnvoll … Die Lüftung mit Wärmerückgewinnung bleibt dann aber auch meist noch erforderlich. Da dann das Berechnen des Rohrnetzes immer detaillierter erforderlich wird, sind viele Planer und Installateure dann überfordert und wieder ist der Sachverständige vom Gericht gefordert. Es gibt auch Leute, die die Tropfwasserleitungen vergessen! … Den schönen farbigen Prospekten mit glücklich aussehenden Menschen in wohlig temperierten Räumen darf man als Endverbraucher aber auch als Fachmann nicht verfallen, stets muss der Sachverstand wach bleiben. Leider lassen viele Verkäufer, dabei auch „Verkaufsingnieure“, diese Probleme oft unerwähnt. Leider muss der Heizungs-Lüftungsfachmann dann auch die „Kälte“ ausreichend beherrschen. …
Reinhard Siegismund
Vom Supermarkt zum Plus-Energie-Gebäude (Projektbericht) – cci55072
Aus einem stillgelegten Supermarkt entstand ein Plus-Energie-Büro- und Wohngebäude, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht und zudem mit Smart-Home-Technik ausgestattet ist.
Sehr interessant wie Smart Home in eine TGA-Domäne eindringt. Die MSR-/TGA-Technik muss aufpassen, dass hier in Zukunft nicht ein großes Geschäftsfeld Konkurrenz bekommt.
Detlef Malinowsky
Fotolyseoxidation mit Einstrahlersystemen. Resultat: Ungenügend – cci59148
Einrohranlagen (Einstrahler-Systeme) in Ablufthauben halten oft nicht, was die Hersteller versprechen. Dadurch wird die UV-/Ozon-Technologie in ein schlechtes Bild gerückt. Eine Bestandsaufnahme.
Dass 1-Rohr-UV-C Systeme-einwandfrei funktionieren ist in zahlreichen Anlagen längst bewiesen … Das Problem: Nicht wenige Hersteller von UV-C-Systemen verkaufen ihre Systeme an Hersteller von Hauben und Deckensystemen, ohne sich im Detail mit den Randbedingungen, die das jeweilige Projekt an die Anlage stellt, auseinanderzusetzen und entziehen sich so ihrer Verantwortung, dass die verkaufte Anlage auch wirklich funktioniert. Darüber hinaus gibt es Hersteller von UV-C-Systemen, die ihr System in eine Haube integrieren und dieses als Paket entweder an ein ausführendes Unternehmen (Lüftungsbauer) weiter verkaufen oder auch noch montieren, ohne Detailinformationen abzufragen, um die Funktionsfähigkeit im Vorfeld zu prüfen. Auch Händler von lufttechnischen Komponenten bewegen sich auf dem Markt, die Hauben mit UV-C-Anlagen bestückt an jedermann verkaufen, ohne jegliche Verantwortung. Vorausetzung für eine einwandfreie Funktion sind allerdings neben einigen der gelisteten Fragen, weitere Fragen, welche abgearbeitet werden müssen. Diese betreffen die konstruktive Ausführung des Abluftelementes (Haube, Deckenabluftelement) sowie die Integration des UV-C-Reaktors in das Abluftelement. Hinzu kommen Anforderungen an das Abluftleitungssystem sowie die Anbindung des Abluftelements an das Abluftleitungssystem. Diese Anforderungen und konstruktiven Ausführungen haben Einfluss auf das Strömungsverhalten innerhalb des Abluftelements sowie im Abluftstutzen und somit auf die Effizienz des UV-C-Reaktors. … Allerdings empfiehlt sich eine ganzheitliche Betrachtung der Systeme (Kosten der Komponenten): Installationskosten, Inbetriebnahme, Betriebskosten, Kosten für Wartung (Wartungsintervalle), Kosten für Austausch der Reaktoren usw. Hinsichtlich der Betriebssicherheit bei Ausfall eines Reaktors sei empfohlen, wenigstens ein oder zwei Reaktoren vor Ort zu haben, um diese von dem autorisierten Handwerker austauschen zu lassen … Fazit: Nur wenn alle am Projekt beteiligten Parteien (Küchenplaner, Lüftungsplaner, Küchenbetreiber, Lüftungsanlagenbauer, Decken- oder Haubenlieferant sowie der UV-C Hersteller) übergreifend zusammenarbeiten, kann auch ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Die Praxis sieht leider anders aus.
Detlev Piontek
Was sollen wir eigentlich sparen? Primär-, End- oder Nutzenergie? – cci59236
Täglich werden wir von Politikern und Medien zum Energiesparen ermahnt. Dabei ist aber mal von Primärenergie, mal von Nutzenergie oder auch von Endenergie die Rede. Aber welche Energie ist es denn, die wir sparen oder stärker nutzen sollen?
Ich denke, man hätte die Anteile der regenerativen Energien am Primärenergieverbrauch schon längst deutlich erhöhen können, wenn man es gewollt hätte. Die aktuellen Energiesparvorgaben sind wichtig und richtig und die LüKK profitiert sogar davon. Aber warum wird nicht konsequent beim größten Verbraucher Verkehr angesetzt und vorrangig nur der Energieeinsparzwang in Privathaushalten propagiert? Müssen wir 2x im Jahr in den Urlaub fliegen (weil die Endenergie Kerosin zu billig ist) oder müssen wir in bayerischen Supermärkten Eier aus Norddeutschland oder NL verkaufen und umgekehrt (weil der Transport mit der Endenergie Diesel und die Maut zu billig sind)? Niemand will und braucht das wirklich, aber trotzdem ist es so. Anstatt noch mehr Autobahnen zu bauen und neue Verkehrskonzepte für noch mehr Verkehr (autonom fahrende LKW) zu entwickeln, sollte man hier ansetzen und könnte sofort sehr viel Energie sparen und CO2 und NOX und Feinstaub vermeiden. Aber lieber versucht man, den Menschen zu erklären, wie wichtig es ist, dass sie die Raumtemperaturen um 1 bis 2 K reduzieren sollen, wenn sie zu Hause vor dem Fernseher sitzen.
Ralf Koller
Hier wird genannt, dass das Sparen von Energie und die Energieeffizienz wichtig sind. Dem stimme ich zu. Jedoch nimmt die Gesetzgebung andere Wege, so werden heute viele Produkte mit Effizienzlabel A oder besser angeboten, die Anschlussleistungen sind jedoch größer als bei Geräten mit gleichem Zweck, die zehn Jahre alt sind. Dem Kunden wird Effizienz suggeriert, der Zähler dreht schneller. Nach meiner Meinung müssen die politischen Vorgaben zur Energiereduktion nicht nur Effizienzkriterein beinhalten, sondern die Effizienzkriterien müssen parallel eine Reduktion des Energiebedarfes zu der vorherigen Technik beinhalten.
Christian Zywicki
Den vollständigen Wortlaut der Kommentare und die zugrundeliegenden Meldungen finden Sie jeweils über die genannten Artikelnummern.
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Artikelnummer: cci55161
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