Leserstimmen: GEG-Novelle, GWP-Werte, Brandschutzklappen und mehr

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)

Zu den GWP-Werten von Kältemitteln gibt es einen Hinweis des UBA. Darüber hinaus hat eine mögliche Abschaffung der GEG-Novelle unsere Leser beschäftigt, ebenso wie Wärmepumpenpreise in UK, Energetische Inspektionen in der LüKK, ein BWP-Kurznachschlagewerk und die Bewegungszyklen von Brandschutzklappen. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.

Unter der Überschrift „Heizungsgesetz: Union und SPD verunsichern Bürger, Investoren und Unternehmen“ hat Frank Ernst, Geschäftsführer der TGA-Repräsentanz Berlin, Bezug auf aktuelle Medienberichte genommen, wonach sich Koalitionsarbeitsgruppen von Union und SPD auf die Abschaffung der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes verständigt hätten. Zu lesen in der Meldung „TGA-Repräsentanz kommentiert mögliche Abschaffung der GEG-Novelle“ (siehe cci293534) vom 26. März.

Daraufhin hat sich Sawula Kantzeloglou zu Wort gemeldet: „Ich lese jeden Morgen den cci Branchenticker, um das Neuste aus der Baubranche zu erfahren. Ich finde es toll die Informationen hier gebündelt zu bekommen und auf dem Laufenden zu sein, dafür vielen Dank. Heute morgen bin ich jedoch erstaunt über diese Pressemitteilung. Ich habe die letzten Monate vor der Wahl immer wieder mitgenommen, dass die Branchenverbände das Heizungsgesetz abschaffen wollen, es wurde regelrecht verteufelt. Der Pressemitteilung entnehme ich nun die Empfehlung, es beibehalten zu wollen, auf der Basis eine Novellierung mit Anpassungen für die Zukunft zu schaffen. Ich finde diese Aussage ist erstaunlich und wäre sicherlich eine gute Stellungnahme schon vor der Bundestagswahl gewesen, um auch der Verbreitung der populistischen kurzfristig gedachten Meinungsverbreitung entgegen zu wirken. So kann man auch Stabilität schaffen. Wir werden nicht umhin kommen auch unangenehme Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen.“

Und Volker Rech schreibt: „Ich stimme dem Kollegen im Vortext genau zu. Besser ist es auch die Wahrheit rechtzeitig zu sagen, damit man auch den Rechten was entgegensetzt ohne sie zu verunglimpfen. Nur so geht es. Vieles an dem Gesetz ist doch gut oder?“

Daniel Lübeck stimmt Herrn Kantzeloglou in Teilen zu: „Investitionen in (notwendige) Gebäudetechnik sind immer mit Unsicherheiten (zum Beispiel bezüglich der Betriebskosten) behaftet. Die Unsicherheit ist in den letzten Jahren unter anderem  wegen des Ukrainekriegs gewachsen und die Politik hat nicht gerade dazu beigetragen, Planungssicherheit bei den Bürgern und Verbrauchern herzustellen (freundlich formuliert). Leider gibt es in großen Teilen der Politik den Wunsch über Ver- und Gebote zu regeln, anstatt die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Markt regeln kann. Wärmepumpen werden von den einen verteufelt, von anderen als Allheilmittel verschrien.
– Leider wohnen wir nicht alle in freistehenden Einfamilienhäusern, die mit Wärmepumpen aus hauseigenem PV-Strom versorgt werden können.
– Niemand kann abschätzen, wo bei den Energiepreisen die Reise hingeht (mein Eindruck ist, dass wir bei den Strompreisen, wo wir europaweit mit den Belgiern am Teuersten sind, auf ein niedrigeres Niveau kommen) und wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt.
Es wäre aus meiner Sicht wünschenswert weniger statt mehr staatlicher Eingriffe in die Energiepreisgestaltung vorzunehmen, aber dann wird das wieder – zum Teil von den gleichen Leuten, die die Elektrifizierung der Gesellschaft beschwören – als unsozial abgetan. Gebäude unter Denkmalschutz, Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte alt, sollen plötzlich von Wärmepumpen beheizt werden. Gleichzeitig werden Einfamilienhäuser neueren Baujahrs, die problemlos von Wärmepumpen beheizt werden könnten, mal eben schnell noch mit Gas- oder Ölheizungen ausgerüstet, bevor der ‚böse Zwang zur Wärmepumpe‘ kommt.“

Auch der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat sich zu den Koalitionsverhandlungen und den Heizungsregeln im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geäußert. Wie in der Meldung „BWP-Appell an Koalitionäre: Sensible Entscheidungen beim GEG“ (siehe cci293685) vom 27. März zu lesen, erwartet der Verband, dass Entscheidungen zum Gebäudeenergiegesetz mit höchster Ernsthaftigkeit und Sensibilität getroffen werden.

Ulli Precht richtet sich in seinem Kommentar wiederum direkt an den Bundesverband: „Liebe BWP, ihr müsste doch langsam und schmerzlich gelernt haben, das die das nicht können. Das erste Heizungsgesetz von Altmaier CDU haben alle ignoriert, bei Habecks Variante habt ihr die Kommunikation und Diskussion den falschen Propheten überlassen und sträflich gepennt. Und jetzt appelliert ihr an Merz, der nach meinem Dafürhalten beim GEG schon immer eher skeptisch war? Erst hasst ihr das GEG, jetzt wollt ihr es behalten. Wer soll euch bei dem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel, das ihr da macht, noch ernst nehmen? 3 Jahre Geschreie gegen ‚Habecks Heizungsgesetz‘ – ursprünglich eine Merkel-CDU-Geburt. Jetzt bekommt ihr endlich euren Willen, jetzt findet ihr das GEG doch toll. – Puuh. Ihr macht etwas falsch, aber ich weiß nicht was? Zum Glück ist das nicht mein Job.“

In der Meldung „Zu beachten: GWP-Werte von Kältemitteln gemäß F-Gase-Verordnung“ (siehe cci291969) vom 11. März geht es darum, dass in der F-Gase-Verordnung für Kältemittel GWP-Werte angegeben sind, die teils von den bisher gängigerweise verwendeten Werten abweichen.

Hierzu Kerstin Martens vom Umweltbundesamt (UBA) gemeldet: „Liebes cci-Team, eine umfangreiche Tabelle mit den für die F-Gas-Verordnung (EU) 2024/573 geltenden GWP-Werten aller bekannten Kältemittel-Blends findet sich auf den Seiten des Umweltbundesamtes (Link).“

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), Berlin, hat das webbasierte Kurznachschlagewerk „Kältemittelreferenz“ entwickelt. In der Meldung „BWP: Kurznachschlagewerk zu Kältemitteln“ (siehe cci292055) vom 12. März erfährt man, dass es Fachplanern und -handwerkern sowie Betreibern von LüKK-Anlagen Regelungen rund um das Thema Kältemittel leicht zugänglich machen soll.

Sehr zur Freude von Olaf Mayer: „Danke, dass ist doch einmal eine vernünftige Ausgabe von Daten an das Handwerk. Vielen Dank auch an den ‚Bundesverband Wärmepumpe‘ für das Kurznachschlagewerk.“

„Wärmepumpen: In UK um die Hälfte billiger als in Deutschland“ (siehe cci293053) lautet die Überschrift einer Meldung vom 24. März. Demnach sind die Kosten für die Installation einer Wärmepumpe in Deutschland teilweise fast doppelt so hoch wie in Großbritannien – ein Ergebnis einer aktuellen Studie von Octopus Energy und dem Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik der RWTH Aachen.

Bernd Wittenberg ist der Ansicht: „Na endlich: Lasst uns über den deutschen Tellerrand hinausgucken und handeln! Gute Dinge können wir ‚einfach‘ übernehmen. Die ‚deutsche Lösung‘ braucht oft länger und ist – wie wir leider immer wieder später erfahren – nicht immer besser.“

Wie in den Vorjahren sind auch 2024 in Deutschland an weniger als einem Prozent der inspektionspflichtigen Klima- und Kühlanlagen mit Leistungen über 12 kW energetische Inspektionen durchgeführt worden. Die katastrophalen Ergebnisse einer Statistik des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) geht die Meldung „Seit 17 Jahren ein Trauerspiel: Energetische Inspektionen in der LüKK“ (siehe cci293482) vom 25. März ein.

Hier kann Arwid Theuer-Kock nur zustimmend nicken: „Das deckt sich eindeutig auch mit meiner Erfahrung. Allein wenn man die Frage nach den inspektionspflichtigen Anlagen in einer Liegenschaft für die einfache Erstellung eines Energie-Verbrauchsauweises stellt und dann noch nach dem Datum der letzten Inspektion fragt, wird es still auf der anderen Seite. Meist ist dem Eigentümer oder dem FM diese nunmehr gesetzliche Vorgabe gar nicht bekannt. Dennoch sind die meisten nach ISO 9001 oder auch ISO 14001 zertifiziert. Da sollte man eine Kenntnis der ‚interessierten Parteien‘ und ein aktuelles Rechtskataster sowie die Kenntnis der Inhalte doch voraussetzen können.“

In der Produktvorstellung „Trox: Küchenabluftklappe für 10.000 Bewegungszyklen“ (siehe cci292061) vom 14. März geht es um eine neue, auf der ISH vorgestellte Küchenabluftklappe für den Brandschutz in gewerblichen Küchen. Die Besonderheit ist laut Hersteller, dass diese schätzungsweise im April die Zulassung durch das Deutsches Institut für Bautechnik (DIBT) für 10.000 geprüfte Bewegungszyklen erhalten soll. Bisher üblich seien lediglich Prüfungen für 300 Zyklen.

Christian Peters von Wildeboer schreibt hierzu: „In der Fachwelt ist bekannt, dass viele Anlagen in gewerblichen Küchen einen täglichen Lüftungsbetrieb haben, bei dem die Brandschutzklappen zum Betriebsschluss der Küche täglich geschlossen werden. Dafür ist im Rahmen des DIBt-Zulassungsverfahrens der Klappen ein Nachweis erforderlich, für den die Brandschutzklappe über einen Zyklentest mit 10.000 Schließungen geprüft wird. Unsere Brandschutzklappe FK90 für gewerbliche Küchen wurde schon vor vielen Jahren vom DIBt dementsprechend zugelassen. Sie schließt – je nach Situation vor Ort – entweder sanft (täglicher Lüftungsbetrieb) oder extrem schnell und sehr kraftvoll (Sicherheitsverschluss im Fettbrandfall).“

Mitglieder von cci Wissensportal können Artikel direkt kommentieren. Nichtmitglieder können uns ihre Anmerkungen zusenden (redaktion@cci-dialog.de). Bei per E-Mail eingesendeten Kommentaren setzen wir Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung voraus. Vielen Dank! Schreiben Sie uns gerne.

Lesen Sie die obigen Kommentare in voller Länge unter den jeweiligen Artikeln.
Übrigens: Unter dem Reiter „Kommentare“ stellt die Redaktion chronologisch alle Kommentierungen und die dazugehörigen verlinkten Beiträge online – übersichtlich und auf einen Blick erfassbar.

cci293766

Schreibe einen Kommentar

E-Paper