So viel kostet die energetische Sanierung der öffentlichen Gebäude in Deutschland

dena-Geschäftsführerin Corinna Enders (Abb. © Hoffotografen)

Die dena will herausgefunden haben, wie viel die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude in Deutschland auf ein klimaneutrales Niveau bis 2045 kosten würde. Die Kosten werden in einer neuen Studie auf einen dreistelligen Milliarden-Beitrag beziffert. Auch über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten gibt die Studie Auskunft.

Die Deutsche Energie-Agentur (dena), Berlin, hat am 9. September die Studie „Fit für 2045 (Teil 2): Investitionsbedarf für die Transformation öffentlicher Nichtwohngebäude – Notwendige Investitionen für einen klimaneutralen öffentlichen Gebäudebestand und mögliche Finanzierungsansätze“ veröffentlicht. Die Studie benennt erstmalig den konkreten Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude in Deutschland auf ein klimaneutrales Niveau bis 2045. Die Kosten allein für eine entsprechende Energieverbrauchssenkung belaufen sich auf 120 Mrd. €, was 6 Mrd. € pro Jahr entspricht. Mit 4 Mrd. € entfällt die größte finanzielle Belastung auf Deutschlands Kommunen, da die meisten öffentlichen Gebäude in kommunalem Eigentum sind.

Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, betont: „Die Umsetzung der Energiewende benötigt in den nächsten Jahrzehnten hohe Investitionen, insbesondere im Gebäudesektor. Die öffentliche Hand sollte hier Vorreiter sein. Aufgabe der Politik ist es dabei, die nötigen Rahmenbedingungen für skalierbare Geschäftsmodelle zur Sanierung öffentlicher Gebäude zu schaffen. Ziel muss es sein, privates Kapital zu aktivieren und die Aufgaben rund um energetisches Sanieren zu bündeln und zu beschleunigen.“

Der Investitionsbedarf und die lange Amortisationszeit werfen jedoch laut dena die Frage auf, woher die erforderlichen Anreize und finanziellen Mittel kommen. Die Studie nennt dazu 20 Finanzierungsinstrumente und evaluiert sechs davon detailliert: Eigenkapital, Fremdkapital, Energieliefer-Contracting, Intracting, Energiespar-Contracting (ESC) und Klimaschutz-Contracting. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass bereits heute Umsetzungsgeschwindigkeit und -tiefe von energetischen Sanierungen erheblich gesteigert sowie Skalierung, Bünde­lung und Standardisierung erreicht werden können, indem externe Dienstleister privates Know-how einbringen, Umsetzungs- und Betriebsrisiken übernehmen sowie Ergebnis- und Einspargarantien geben, wie zum Beispiel beim ESC.

Die neue dena-Studie ist eine Fortsetzung der Studie „Fit für 2045 (Teil 1): Zielparameter für Nichtwohngebäude im Bestand“ aus dem Jahr 2023.

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