cci Forum: RLT-Regelung nach Schadstoffkonzentration in Produktionsanlagen

Bei einem Konzept zur energetischen Überprüfung und Einstufung der RLT-Anlagen eines Produktionsunternehmens sollen bestimmte Lüftungsanlagen anhand der CO2/VOC/Schadstoff-Konzentration geregelt werden.
Frage: Inwieweit ist eine Regelung nach Schadstoffkonzentration in Produktionsanlagen für sinnvoll? Wie weit kann man die Zuluftmenge reduzieren, ohne zu große Einbußen bei der Luftqualität?

Antworten der Leser

1.
Variable Luftvolumenströme, und damit meine ich dem Bedarf angepasste Volumenströme, sind in Produktionshallen eher selten anzutreffen. Hier liegt ein großes Energieeinsparpotenzial. Nun hat eine Lüftungsanlage neben der Außenluftversorgung zum Teil auch die Aufgabe, die Hallen zu beheizen oder eventuell zu kühlen. Diese Funktionen gilt es bei einer Bedarfslüftung regelungstechnisch mit zu berücksichtigen. Inwieweit man Außenluftvolumenströme in Industriehallen reduzieren kann, hängt von den abzuführenden Lasten ab. Der CO2-Gehalt ist in der Regel kein Indiz für eine Bedarfsluftmenge in Industriehallen. Hier müssen andere Kriterien verwendet werden. Bedarfsluftmengen müssen immer auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt werden.

Martin Törpe, AL-KO Therm GmbH

2.
Inwieweit eine Regelung der Lufttechnik über das Konzentrationsniveau von Gefahrstoffen erfolgen könnte, müsste im Einzelfall geprüft werden. Primär werden immer Potenziale der Vermeidung und möglichst ortsnaher Ableitung von Gefahrstoffen zu untersuchen sein, im Einklang mit einer für den Arbeitsbereich wirksamen Außenluftzufuhr.

Dr. Falko Wittorf, Frankfurt

Artikelnummer: cci56562

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