2017 steigt die EEG-Umlage um 8 %

Die Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erhöht sich um gut 8 % auf 6,88 Ct/kWh. Mit der Mehrwertsteuer von 19 % beträgt die EEG-Umlage damit real 8,2 Ct./kWh. Bei einem haushaltsüblichen Verbrauch von 4 MWh/a bedeutet das Mehrkosten von 328 €/a nur für die EEG-Umlage.

(Abb. © M. Schuppich/Fotolia.com) IHK Berlin-Hauptgeschäftsführer Jan Eder: „Die weiter steigende Abgabenlast bei den Strompreisen ist eine Hypothek für die Wirtschaft und den Wettbewerb auf dem Strommarkt. Jedes fünfte Unternehmen meldet steigende Stromkosten, trotz eines insgesamt eher stabilen Niveaus. Staatliche Abgaben, Umlagen und Steuern machen mittlerweile deutlich mehr als die Hälfte des Strompreises aus. Rechnet man die steigenden Netzkosten hinzu, auf die der Stromvertrieb keinen Einfluss hat, befinden sich heute nur noch knapp 25 % des Strompreises im reinen Wettbewerb.“

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) kritisiert: „Der erneute Anstieg der EEG-Umlage zeigt, dass die Politik die Kosten beim Ausbau Erneuerbarer Energien nicht in den Griff bekommt“, so GKV-Hauptgeschäftsführer Dr. Oliver Möllenstädt. Aus Sicht des GKV führt die massive Verteuerung elektrischen Stroms durch staatlich festgesetzte Umlagen und Abgaben seit mehreren Jahren zu einer schleichenden Verschlechterung der Wettbewerbsposition der deutschen Industrie gegenüber anderen Industrieländern. Darüber hinaus wirken sich die hohen Kosten und die fehlende Planungssicherheit bei den Stromkosten negativ auf die Investitionsfähigkeit und die Investitionsbereitschaft von Industrieunternehmen am Standort Deutschland aus.

Die weiter gefallenen Börsenstrompreise sind eine wesentliche Ursache für den Anstieg der EEG-Umlage. Andererseits senken sie im gleichen Zug die Einkaufspreise für die Stromvertriebe. „Die gesunkenen Börsenstrompreise sollten an die Stromkunden weitergegeben werden“, so Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Die Belastungen für das EEG-Konto belaufen sich 2017 auf über 5 Mrd. €. „Die Subventionierung der stromintensiven Industrie ist nicht Aufgabe der Haushaltsstromkunden und des Mittelstands; sie sollte über den Bundesetat finanziert werden“, so Falk. Zusätzlich plädiert der BEE für systemische Korrekturen der Umlagen und Abgaben im Strombereich. „Wird eine CO2-Bepreisung eingeführt, stabilisiert das die Börsenstrompreise. Wird im gleichen Zug, wie vom BEE vorgeschlagen, die Stromsteuer abgeschafft, führt das zu sinkenden Preisen.“

„Die EEG-Umlage spiegelt nicht die mittlerweile günstigen Preise von Wind- und Solarstrom wider. Die Kosten der Energiewende müssen auf alle Schultern verteilt werden“, so Eva Bulling-Schröter, energie- und klimapolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke. „Was wirklich viel Geld kostet, ist, die erneuerbaren Energien zu deckeln, wie es die Bundesregierung mit den letzten drei EEG-Novellen getan hat. Würde man die Subventions- und Umweltkosten der konventionellen Energien einpreisen, müssten Stromkundinnen und –kunden gleich mehr als zehn Cent pro Kilowattstunde drauflegen, wie Studien zeigen.

Für das Jahr 2017 wird eine weiter ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen prognostiziert. Der Anstieg von knapp 11 TWh (von 176 TWh 2016 auf 187 TWh 2017) spiegelt vor allem den Ausbau der Windenergie wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des sinkenden Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um 20 % vermindert haben, ergibt sich für 2017 eine prognostizierte Deckungslücke von etwa 24,4 Mrd. €. Dies entspricht in der EEG-Umlage 2017 einem Anteil von etwa 7,0 Ct/kWh. Davon entfallen etwa 2,6 Ct/kWh auf Photovoltaik, etwa 1,8 Ct/kWh auf Biomasseenergie, etwa 1,5 Ct/kWh auf Windenergie an Land und etwa 0,9 Ct/kWh auf Windenergie auf See.

Artikelnummer: cci44018

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