ASERCOM hat die Arbeitsgruppe „Control and Communications“ gegründet. Sie befasst sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Fortschritts – von Cybersecurity bis zu branchenweiten Datenstandards.
Dr. Christian Ellwein, Geschäftsführer der Kriwan Industrie-Elektronik GmbH, ist Leiter der neuen ASERCOM-Arbeitsgruppe „Control and Communications“. (Abb. ASERCOM) Zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Control and Communications“ zählen Hersteller von Verdichtern, Reglern, Ventilatoren, Frequenzumrichtern und Schutzrelais. Sie haben sich zur Aufgabe gesetzt Cybersecurity als gemeinsame Aufgabe zu bewältigen und als Aspekt zu betrachten, der nicht nur ein einzelnes Produkt, sondern Kälte- und Klimaanlagen als ganzes System betrifft. Aus diesem Grund will die Arbeitsgruppe auch die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Bereich der Gebäude- oder Fabrikautomation sowie der Stromnetze vertiefen und so gemeinsame Datenstandards definieren. Aktuell arbeitet die Arbeitsgruppe an der Erstellung einer Risikoanalyse bezüglich der Cybersecurity für Verflüssigungssätze. Themen für die nähere Zukunft sind die Abstimmung über sichere Bussysteme in Kälte- und Klimakreisen sowie die Aufnahme fluktuierender Energiepreise in die Regelung von Kältekreisen.
Hintergrund
Auch in der Kälte- und Klimatechnik hält der Trend zur Digitalisierung und Automatisierung immer weiter Einzug. Denn auch die Kälte- und Klimatechnik kann Vorteile aus der Digitalisierung ziehen. Egal, ob es um Energieeinsparungen, die Anpassung an die volatile Stromversorgung, wie Solar oder Wind, geht oder im Störfall die Suche nach Ursachen einfacher werden soll – für all das ist es nötig, Daten aus den Einheiten und Komponenten heraus zu messen, zu digitalisieren und an übergeordnete Systeme, wie die Gebäudeautomation, zu übermitteln. Kälte- und Klimaanlagen, die zur Klimatisierung von Rechenzentren oder in der Lebensmittelkühlkette zum Einsatz kommen, sind Teil einer kritischen Infrastruktur – gerade deshalb ist IT-Sicherheit in der Kältetechnik so bedeutend. Sicherheits- oder Softwareupdates sowie Patches auf Maschinen aufzuspielen, die im Internet der Dinge miteinander verbunden sind, stellt aber derzeit eine größere Herausforderung dar. Teilweise verbieten Normen oder Kundenanforderungen eine schnelle Änderung von Software. Darüber hinaus ist die Vernetzung von Systemen nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Zusammenarbeit von Unternehmen. Nur wenn gemeinsame Plattformen geschaffen sowie Schnittstellen, Datenformate und Übertragungswege etabliert werden, können Daten zwischen verschiedenen Komponenten von Klima- und Kälteanlagen sicher ausgetauscht werden. Daher wird die Einigung auf branchenweite Standards zu einer großen Aufgabe.
Artikelnummer: cci54604
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Folgende Sätze kann ich nur dreimal unterstreichen:
> Nur wenn gemeinsame Plattformen geschaffen sowie Schnittstellen, Datenformate und Übertragungswege etabliert werden, können Daten zwischen verschiedenen Komponenten von Klima- und Kälteanlagen sicher ausgetauscht werden. Daher wird die Einigung auf branchenweite Standards zu einer großen Aufgabe.< Nun, die Kältebranche hat sich bisher erfolgreich aber sinnlos nicht auf die weltweit vorhandene Plattform eingelassen (falsches, den Kunden mißachtendes Marketing lässt grüßen). Die Aussagen von Dr. Ellwein machen das deutlich: >Teilweise verbieten Normen oder Kundenanforderungen eine schnelle Änderung von Software.< ==>Man muss sich nur die Richtige Norm aussuchen – dann ist das kein Problem!
>Darüber hinaus ist die Vernetzung von Systemen nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Zusammenarbeit von Unternehmen. < ==> Das haben Unternehmen im ASHRAE seit 1987 erfolgreich gemacht. Die gefragte Norm ist die Weltnorm BACnet (DIN EN ISO 16484-5). Ich muss mich wundern, wie oft das sogar noch heute, eine Generation später, nicht gewusst (oder ignoriert) wird.
Auch die Cybersecurity ist in BACnet bestens geregelt. Man muss es nur umsetzen!