Fernweh: Auf antiken Spuren

In Europa knallten die Korken, während es in Mexiko noch bei 25 °C am Pool dämmerte. An Silvester begab sich die Familie Keller-Jochems auf die Spuren der Maya. Es berichtet Volker Jochems.

Tulum ist die einzige bekannt Maya-Siedlung am Meer. 50 000 Einwohner hatten sich an den Klippen aufgereiht und die Ankunft der Spanier beobachtet (alle Abb. cci Dialog GmbH) Wandgemälde im Rathaus von Valladolid zum Altag der Maya Vor der Küste von Tulum geht es zum Schnorcheln raus ans Riff, Schildkröten inklusive! Unser Sohn tourte nach dem Abitur durch Süd- und Nordamerika. Mexiko lag an seiner Reiseroute – und sollte unser gemeinsames Urlaubsziel sein. Unsere Wege trafen sich in Playa del Carmen an der Riviera Maya, 70 km südlich von Cancun, im südöstlichen Mexiko.

Die ganze Küste auf einer Länge von 150 km wird seit den 1970er Jahren systematisch für den Tourismus ausgebaut. Playa del Carmen zum Beispiel gilt als die Stadt mit dem höchsten Bevölkerungswachstum in Mexiko. Noch 1970 lebten hier nur etwa 200 Menschen, zumeist Fischer. Im Jahr 2010 waren es bereits 150.000.

Mexiko ist fast sechs Mal so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa zweimal so viele Einwohner, viel Platz also. Überwachsene Mayaruinen, Naturschutzgebiete und viel Urwald sehen wir auf unseren Ausflügen. Die Straßen sind wie ein gerader Strich in der Landschaft. Wenige, kleine Ansiedlungen am Straßenrand. Vereinzelte Rodungen zwischendurch.
Das Naturschutzgebiet Sian Ka’an, direkt vor unserer Haustür, erstreckt sich über eine halbe Mio. Hektar. In ihm befinden sich Strände, Korallenriffe, ein tropischer Wald, Dünen und Cenotes (unterirdische Süßwasserseen), die Lebensraum von mehr als 300 Vogelarten und einer unendlichen Zahl von Pflanzen und Tieren sind. Wir besuchen Mangrovenwälder, sehen Delfine, schnorcheln mit Schildkröten und baden 60 m unter der Erde in einem Cenote.

In Mexiko ist es aber auch kalt. In den Reisebussen, in den Waschräumen und in den Restaurants. Bei Außentemperaturen von 25 bis 30 °C fühlen sich die gekühlten Stätten nach etwa 18 °C an. Die Kühlung ist entweder nicht regelbar oder, was wahrscheinlicher ist, die Temperatur ist der Beweis für den hohen Komfort der Einrichtung. Kalt als Luxus.

Mexiko ist Kultur. Es gibt wesentlich mehr Mayastätten, die noch nicht erforscht sind, als jene wenigen, die freigelegt und zugänglich gemacht sind. Es sind weitläufige Anlagen, Städte, die zum Teil einst Wohnort für Zehntausende waren. In Tulum, der einzigen bekannten Mayaanlage am Meer, sollen es einst 50.000 gewesen sein, die an der Felsküste stehend aufs Meer den heransegelnden Spaniern entgegengeblickt haben.

500 Jahre später lasse ich mir einen tropischen Jahreswechsel gefallen, getränkt in bildgewaltiger Kultur und einer angenehmen Meeresbrise. Daran könnte ich mich gewöhnen. Hasta luego amigos, les deseo mucha suerte! (Bis bald und viel Glück!)

Liebe Leser, in den vergangenen Jahren hat die Redaktion von cci Branchenticker unter dem Titel „Fernweh“ von ihren Urlaubserlebnissen berichtet und so Einblick in das Leben außerhalb der cci Dialog GmbH gegeben. Genau dies wollen wir mit einer Neuauflage auch weiterhin tun: An dieser Stelle erscheint künftig einmal monatlich das neue Format „Senf. Der Redaktionsblog“ mit wechselnden Autoren. Die Redaktion berichtet dann aus Ihrem Alltag über Kuriositäten und Erlebnisse, und „gibt Ihren Senf dazu“ mit Bildern oder Geschichten, die nicht unbedingt mit der LüKK verknüpft sein müssen.
 

Artikelnummer: cci53488

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