VDMA: Fünftes Symposium Brandschutz und Entrauchung

Neueste Erkenntnisse zum Themenbereich Brandschutz und Entrauchung, die Klärung offener Fragen und praktikable Lösungen für alltägliche Probleme im Brandschutz und bei der Entrauchung standen im Mittelpunkt des fünften VDMA-Symposiums „Brandschutz und Entrauchung“ am 16. November in den Räumen der Berufsfeuerwehr Frankfurt. cci Branchenticker war vor Ort.

Die Referenten, Christine Montigny vom VDMA sowie Moderator Udo Jung (Mitte) (Abb. cci Dialog GmbH)
Die Feuerwehr Frankfurt (Referent:Brandamtsrat Jürgen Walter) zeigte beim Eingangsvortrag eindrucksvoll die Herausforderungen der täglichen Feuerwehreinsätze und verdeutlichte die Auswirkungen des demographischen Wandels für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz.

Prof. Dirk Müller von der RWTH Aachen präsentierte eine Simulations-Studie zur Bewertung von natürlichen und maschinellen Entrauchungssystemen (NRA und MRA) bei unterschiedlichen Randbedingungen, etwa Brandherdpositionierung. Kernaussage der Studie: Insbesondere in der Brandentstehungsphase, also wenn die Menschen aus dem Brandbereich flüchten und auf gute Sicht angewiesen sind, ist die maschinelle Entrauchung wegen der konstanten Entrauchungsleistung gegenüber der NRA im Vorteil. Für den Feuerwehrangriff gewinnt hingegen die NRA durch die höheren Volumenströme (aufgrund des stärkeren Auftriebs bei höheren Temperaturen) an Bedeutung. Weitere Simulationen auf weitere Einflussgrößen sollen laut Prof. Müller folgen.

Die Arbeitskreise Brandschutz und Entrauchung stellten die bisher acht VDMA-Informationsblätter rund um Entrauchung und Rauchfreihaltung vor, die das aktuelle Fachwissen zum Thema spiegeln. Bisher sind unter anderen Infoblätter zu den Themen „Zuluftführung für maschinelle Rauchabzugsanlagen“, „Wechselwirkung von Löschanlagen und MRA/NRA“, „Prinzipien zur Rauchableitung“, „Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen – MRA“ sowie „Anforderungen an die Entrauchung in den neuen Muster-Sonderbaurichtlinien/-verordnungen“ erschienen. Neu ist das Blatt 8 „Verwendung von Brandschutz- und Entrauchungsklappen mit CE-Kennzeichnung“. Alle Infoblätter stehen auf der Webseite des Arbeitskreises zum Download zur Verfügung. Dort ist auch das Grundlagenpapier Entrauchung zu finden.

Die schutzzielorientierte Ausführung von Rauchdruckanlagen (Referent: Dipl.-Ing. Lutz Eichelberger) sowie eine Betrachtung der Wechselwirkungen von Garagenentrauchung durch Jetventilatoren zu Sprinkleranlagen (Referent: Dipl.-Ing. Thomas Hegger) rundete die Vortragsreihe ab.

Vorgaben zur Verwendung von Bauprodukten in der Diskussion

Reges Interesse bei den Teilnehmern fand die Podiumsdiskussion, die die Auswirkungen der neuen bauordnungsrechtlichen Vorgaben zur Verwendung von Bauprodukten und die aktuellen Entwicklungen bei der „Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen“ (MVV TB) auf Lüftung, Brandschutzklappen und Entrauchung beleuchtete.

Eine begleitende Fachausstellung sowie eine Besichtigung des Feuerwehr- und Rettungstrainingscenters (FRTC) der Berufsfeuerwehr Frankfurt ergänzten das Symposium. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Entrauchung im VDMA, Dipl.-Ing. Udo Jung, moderierte das Symposium.

Artikelnummer: cci55440

Schreibe einen Kommentar