Wärmepumpen-Hybridsysteme zur Nachrüstung

Der diesjährige Heat Pump Summit 2019, Konferenz für Wärmepumpentechnik, fand am 22. und 23. Oktober in Nürnberg statt. Themen waren Forschungsergebnisse, Trends und Entwicklungen sowie die Märkte in Europa und weltweit. cci Branchenticker war für Sie vor Ort.

Die Foyer-Expo der Heat Pump Summit 2019 (Abb. © cci Dialog GmbH) Die Konferenz für Wärmepumpentechnik hatte 260 Teilnehmer, die überwiegend aus Forschung und Entwicklung stammten. Der Kongress wurde von einer Foyer-Expo mit 22 Ausstellern begleitet, davon zwölf aus dem Ausland. Ausgerichtet wird der Heat Pump Summit von der NürnbergMesse. Die ideellen Träger sind der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), der Deutsche Kälte- und Klimatechnischer Verein (DKV), die European Heat Pump Association (ehpa), das Heat Pump Centre (IEA), das Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik (IZW), der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) und der Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen (ZVKKW).

Ein Schwerpunkt lag auf dem Potenzial von Wärmepumpen in Fernwärmenetzen. Ein Vortrag von Dr. Jean-Marie Fourmique (EDF Luminus, zweitgrößter Stromerzeuger und Energieversorger auf dem belgischen Energiemarkt) behandelte die Einbindung solcher Systeme in bestehende Netze. Als Beispiel diente eine Modellanlage im belgischen Gent, deren Netz mit 125 °C heißem Wasser versorgt wird, so Fourmique. Dementsprechend kam eine Hochtemperaturwärmepumpe zum Einsatz, eine Eigenentwicklung von EDF Luminus und Johnson Controls, die eine Effiziensteigerung von 2,6 % erreichen soll.

Ein weiterer Schwerpunkt des Heat Pump Summit waren Hybridsysteme aus einer Wärmepumpe und einem klassischen Heizsystem. Das Konzept eignet sich damit für die Modernisierung von Bestandsbauten, die noch mit einer alten Heizungsanlage auf Gas- oder Öl-Basis ausgerüstet sind. Dr. Michael Lauermann, Austrian Institute of Technology (AIT), Seibersdorf/Österreich, stellte das Pilotprojekt „Geofit“ vor. Das System basiert auf einer Wärmepumpe mit Erdsonde. Bei der Installation des Systems wurde Wert auf einen schonenden Einbau gelegt, da Geothermie oftmals einen großen Eingriff in die Bausubstanz erfordert. Damit will man zeigen, dass es keiner Kernsanierung bedarf, um eine Heizungsanlage effizienter zu machen, so Lauermann. Auf Nachfrage von cci Branchenticker sagte Lauermann, dass es weiterhin schwer sei, einen Fachbetrieb zu finden, der eine bestehende Heizungsanlage mit einer Wärmepumpe koppelt. Hier müsse vor allem an die Fachbetriebe gegangen werden, denn die beste Technologie bringe nichts ohne Anwender. Das zeigen auch die auf der Konferenz vorgestellten Wärmepumpenprojekte, die überwiegend noch aus Prototypen bestanden. Mehr Informationen zu Neuerungen im Bereich Wärmepumpentechnik gibt es in Ausgabe 14/2019 von cci Zeitung (erscheint am 10. Dezember).

Artikelnummer: cci72581

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