Bundesverband Geothermie: BEG ja, aber nicht so!

Auch das ist oberflächennahe Geothermie: Für die Beheizung und Klimatisierung des Berliner Stadtschlosses wurden 2018 zwei Erdwärmesondenfelder mit insgesamt 115 Sonden mit einer Tiefe von jeweils 99 Metern angelegt. (Abb. © Bundesverband Geothermie)

Mit dem Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) will die Bundesregierung ab 2021 die energetische Gebäudeförderung neu aufsetzen. Der Bundesverband Geothermie ist mit den Programminhalten nicht einverstanden und veröffentlicht eine Stellungnahme.

Für das BEG werden die bisherigen Programme zur Förderung von Energieeffizienz und regenerativen Energien im Gebäudebereich – darunter das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm zur Nutzung regenerativer Energien im Wärmemarkt – gebündelt. Mehr dazu hier.
Die Stellungnahme des Bundesverbands Geothermie, veröffentlicht cci Branchenticker an dieser Stelle gekürzt im Originalwortlaut:
„Der Verband begrüßt, dass die Bundesregierung mit der BEG verschiedene Programme für die Förderung von Energieeffizienz und regenerative Energie im Gebäudesektor zusammenführt. Der Gebäudebereich spielt für das Erreichen der Klima- und Energieeinsparziele eine zentrale Rolle. Eine deutliche Beschleunigung eines umweltfreundlichen Umbaus der Wärmeversorgung ist dringend nötig. Mit der oberflächennahen Geothermie [Anmerkung der Redaktion: Diese wird für Wärmepumpen benötigt] und der tiefen Geothermie stehen zwei äußerst effiziente und umweltfreundliche, dekarbonisierende Technologien zur Verfügung, benötigen jedoch verbesserte Rahmenbedingungen. Erdwärme ist jederzeit und praktisch im gesamten Bundesgebiet nutzbar, unabhängig von Tages- und Jahreszeiten sowie Wetterereignissen. Die Wertschöpfung erfolgt regional. Darüber hinaus ist die Erdwärmenutzung in Kombination mit Wärmepumpen die aktuell effizienteste Methode der Sektorenkopplung. Isoliert betrachtet ist die Förderung von Geothermieanlagen als Einzelmaßnahmen im Gebäudebestand mit 35 bis 45 Prozent der Investitionskosten inklusive Umfeldmaßnahmen ein wichtiges Mittel, um den umweltfreundlichen Umbau des Wärmesektors zu beschleunigen. Eine effektive Dynamisierung ist jedoch leider nicht zu erwarten, da die BEG einen fatalen Konstruktionsfehler beinhaltet: die fortgesetzte Förderung von Erdgasheizungen. Es ist unerklärlich und widersinnig, warum ein Energieträger, dessen CO2- Ausstoß den Klimawandel nicht etwa bremst, sondern weiter massiv beschleunigt und daher in naher Zukunft mit einer CO2-Abgabe belastet wird, auf der anderen Seite mit Erstattung von mindestens 20 bis 30 % der Investitionskosten gefördert werden soll. Die bei den Energiepreisen herrschende Diskriminierung von Erdwärmeheizungen kann durch die etwas höhere Förderung bei den Investitionskosten nicht ausgeglichen werden. (…) Eine beschleunigte Wärmewende, die zu einer Erfüllung der Klimaziele beiträgt, kann es nur geben, wenn die Förderung von fossil befeuerten Wärmeerzeugern komplett eingestellt sowie die Installation und perspektivisch auch der Betrieb von Erdgas-und Erdölheizungen beendet wird.“
Die vollständige Stellungnahme des Bundesverbands Geothermie gibt es hier.

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