Fernweh: Elb-Philosophie (2)

Was unternimmt die LüKK (Lüftung- Klima- Kältebranche) eigentlich im Urlaub, fragt sich die Redaktion von cci Branchenticker. Und berichtet auch gerne selbst. Lesen Sie heute über den Paddelurlaub der Familie Keller-Jochems. Ein Bericht von Volker Jochems.

Bei Kilometer 0 in Schmilka hatten wir unsere Tour begonnen, haben Pillnitz, Dresden und Radebeul passiert. (siehe Branchenticker vom 13. September: hier).

Albrechtsburg und Meissner Dom auf dem Burgberg über der Stadt (Abb. Susanne Keller)
Tag 5 Meißen (KM 77,7)
Keine große Strecke heute, aber eine schöne Tour. Langsam endet das Sandsteingebirge, eine weite Wiesenlandschaft deutet sich bereits an. Bereits einige Kilometer vor unserem Ziel werden wir von flussaufwärts fahrenden Paddlern angesprochen: „Wollt ihr zu uns? Das Tor ist offen, wir kommen auch bald.“ Was für ein Empfang! Und was für eine Infrastruktur: Es gibt einen Kühlschrank für Vorräte, einen Kühlschrank mit Bier (und eine Kasse des Vertrauens), einen Grill und in der Nähe einen Supermarkt mit hervorragendem Grillfleisch. Das Abendprogramm steht fest. Aber davor geht es erstmal ins Städtchen und hoch zur Albrechtsburg und zum Meissner Dom auf dem Burgberg über der Stadt. Burg und Dom sind zwar geschlossen, aber auch von außen sehr eindrucksvoll. Auf dem Rückweg entdecken wir eine ganz bezaubernde kleine Weinschänke (Straußenwirtschaft) am Berghang und nutzen die Gelegenheit zu einer Weinprobe lokaler Weine. Einhelliges Urteil: Wir empfehlen besonders den Kerner trocken Qualitätswein (2015) Seußlitzer Heinrichsburg aus dem Weingut Jan Ulrich und den Weißburgunder 2015 Weingut Schloss Proschwitz Cuvée Clemens VDP. Gutswein trocken.

Der Kanusportverein Lok Riesa befindet sich kurz hinter dem Ort, ein flacher schmuckloser Bootsschuppen liegt an den Elbwiesen. Unser Sohn Benno beim Auspacken. (Abb. Volker Jochems)
Tag 6 Riesa (105,7)
Heute erleben wir ein meteorologisches Wunder, von dem Wasserwanderer ganz selten berichten: Wir haben Rückenwind. Dieser begleitet uns „kleine“ 20 km nach Riesa. Der Ort empfängt uns ziemlich grau, Industrieanlagen und Lagergebäude liegen am Flusslauf. Der Kanuclub befindet sich kurz hinter dem Ort, ein flacher schmuckloser Bootsschuppen liegt an den Elbwiesen. An der Eisentür gibt es Hinweise, wo Besucher den Schlüssel holen können. Drei Telefonanschlüsse sind nicht besetzt. Es ist später Sonntagnachmittag. Eine kleine Verzagtheit breitet sich aus. Keine Restauration in Sicht, keine Sanitäreinrichtung, kein Wasser, keine Menschen. Dieser Eindruck ändert sich schlagartig, als eine halbe Stunde später das erste Vereinsmitglied auftaucht. Unsere Nachricht ist angekommen. Das Clubhaus ist hinter einer Spundwand verborgen, aber groß und tadellos eingerichtet. Mit der Restauration sieht es aber tatsächlich mager aus, im Ort, eine dreiviertel Stunde zu Fuß entfernt soll es was geben, aber der Weg … Da entdeckt unser Gastgeber drei Fahrräder im Bootsschuppen, die er uns sofort anbietet, na also! Die „Jugend“ muss sich ein Rad teilen, aber so geht es ziemlich bequem zur „Nudelbude“, das ist ein Restaurant der örtlichen Nudelfabrik.

Die „Nudelbude“ Riesa ist spezialisiert auf alle Anwendungen von Nudeln und hat eine eigene Nudel-Zeitung. Im Bild: Antonia, Bennos Freundin. (Abb. Volker Jochems) .
Das 1914 gegründete Traditionsunternehmen setzt am Produktionsort auf „einen intensiven Verbraucherdialog durch … eine erlebnisreiche Mischung aus ‚Schlemmen, Shoppen, Lernen‘ rund um die bewusste Ernährung.“ Dazu gehören Kochevents, eine gläserne Produktion, „Erlebnispakete“ für Besucher, eine Makkaroni-Zeitung und ein Restarant mit hochkreativer Speisekarte: unter anderem mit „Nudelröstiburger“, „Makkaronichips“, warmem „Gnoccisalat mit Champignons“, „Wellenbandnudeln mit Karotten und schwarzen Linsen“ oder „Nudelduett aus Riesen-Muscheln mit Avocado-Lachscreme und Concassé von Gemüse mit frischer Zitronenmelisse“ – der wahre Nudelhimmel. So schön kann ein Abend werden, wenn man schon alle Hoffnung hat fahren lassen.
In den Elbwiesen gibt es außerdem eine (genehmigte) Feuerstelle, die wir aktivieren und den Abend im Schein der Flammen und mit einem guten Schluck Whisky aus der Reiseapotheke ausklingen lassen.

Lagerfeuer in den Elbwiesen, Whisky aus der Reiseapotheke (Abb. Volker Jochems) Dritte (und letzte) Fortsetzung folgt. Wie es weitergeht und endet erfahren Sie am nächsten Dienstag.

Und, wohin sind Sie verreist? Oder wo haben Sie entspannt?
Schicken Sie ein paar Zeilen über Ihre persönlichen Ferienerfahrungen an redaktion@cci-dialog.de. Wir freuen uns auf Ihre Erlebnisse.
 

Artikelnummer: cci43898

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