Über alten Wein, Superspreader und Deutschtümler

Der aktuell erschienene Kältemittelreport von Bitzer, das Potenzial von Luftreinigern in Schulen und die Rolle der deutschen Sprache in der Branche – das beschäftigt unsere Leser. Lesen Sie hier ihre Kommentare zu Meldungen in cci Branchenticker und zu Artikeln in cci Wissensportal.

(Abb. © Mariyana M./stock.adobe.com) Ein Hinweis vorab: Nutzer von cci Wissensportal können jeden Artikel auf cci-dialog.de kommentieren. Die geäußerte Meinung ist nicht mit der Redaktion abgestimmt.

Achim Frommann hat den Beitrag „Bitzer-Web-Forum zum Start des neuen Kältemittel-Reports“ – Artikelnummer cci91244 gelesen und merkt an: „Alter Wein in alten Schläuchen! Rechtzeitig zur Chillventa erscheint traditionell die Neuauflage des Kältemittel-Reports. So kennt und schätzt es der Besucher dieser international führenden Fachmesse seit vielen Jahren. Leider scheint sich das einst als Standardwerk geltende Kompendium in Sachen ‚Kältemittel‘ nicht mehr weiter zu entwickeln. Das zeigt der Blick in die jetzt erschienene neue Ausgabe 21. So finden sich darin zu den beiden Vorausgaben kaum Neuigkeiten, obwohl sich der Gewerbekälte- und auch Klimamarkt gerade in massiven Umwälzungen befinden. Dazu kommt, dass unglücklich übernommene Bezeichnungen wie ‚Ersatzkältemittel R22‘ irgendwann verwirren, noch dazu, da der Reinstoff in Europa auch für den Service in Kälteanlagen seit Jahren verboten ist.“
Anmerkung: In einem Beitrag in einer der nächsten Ausgaben von cci Zeitung wird die Redaktion den Kritikpunkten nachgehen und Bitzer zu Wort kommen lassen.

Ralph Langholz hat sich mit dem Beitrag „Schullüftung: Luftreiniger-Tests in den Tagesthemen“ – Artikelnummer cci92392 befasst und gibt zu bedenken: „Luftfilter der Filterklassen HEPA H13 und H14 nach DIN EN 1822-1 sind nicht in der Lage, Viren zu filtern. Diese Luftfilter können lediglich Partikel der Größe ? 0,3/0,5 µm filtern. SARS-CoV-2 und andere Viren weisen jedoch eine Größe von 0,06 bis max. 0,14 µm auf wie zuvor beschrieben. […] Dafür sind aber, für einen störungsfreien wie auch bezüglich der Filtration effizienten Betrieb, nachgewiesenermaßen Anlagen mit bis zu 1.200 m3/h Nennluftvolumenstrom sowie vorgeschalteten 2-Filterstufen (ePM10 ?60% + ePM1 ?55%) erforderlich.Was heißt das im praktischen Einsatz zum Beispiel in einem Klassenraum? Solche Anlagen führen zu erheblichen Lärmbelästigungen in den Aufstellräumen. Einem zusätzlichen Platzbedarf für die Aufstellung sowie
einem freien Ausblasbereich von mind. 4 m vor der Ausblasöffnung für einen zugfreien Betrieb, da bei diesem Volumenstrom hohe Ausblasgeschwindigkeiten über einen kleinen Querschnitt entstehen. Noch nicht betrachtet wurden dabei entstehende Verwirbelungen und hohe Turbulenzgrade in den betreffenden Räumen, welche bei Anwesenheit eines ‚Superspreaders‘ zu einer weitflächigen Verteilung der Viruslasten führen (HRI Berlin).“

Reinhard Siegismund wurde auf den Beitrag „IIR appelliert: Einheitliche Begriffe verwenden“ – Artikelnummer cci92487 aufmerksam und sorgt sich um die deutsche Sprache: „Liebe Kollegen, es ist richtig, für den selben Vorgang den gleichen Begriff zu vereinbaren und einzuführen. Dem englischen Begriff sollte dann aber ein deutscher Begriff daneben stehen, zum Beispiel die Substanz wird gekühlt (chilling). Gleiche Wünsche gibt es in vielen anderen Fächern, sollen wir wirklich in der Technik und Wissenschaft die deutsche Sprache abschaffen? Ich habe den Eindruck wir sind auf dem Weg dahin.[…] Zumindest wenn der manchmal nicht englisch kundige Mensch einen Text einfach nicht versteht, ist die Grenze überschritten. Ich hoffe ich werde nicht zum Deutschtümler.“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Meldungen. Mitglieder von cci Wissensportal können Artikel direkt kommentieren. Nichtmitglieder können uns ihre Anmerkungen zusenden (redaktion@cci-dialog.de). Schreiben Sie!

Artikelnummer: cci91268

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