Brandfall: Forschung zu Kohlenmonoxid

Das toxische Co-Gas scheint durch geschlossene Wände dringen zu können. Eine Studie weist die Ausbreitungswege des lebensgefährlichen Gases nach.

(Abb. © Jennewein Photo/Fotolia.com) Kohlenmonoxid (CO) kann im Haus durch Decken und Wände dringen und somit auch entfernt von der eigentlichen Gefahrenquelle auftreten. Dies ist das Ergebnis des kürzlich erschienenen Forschungsberichts „Untersuchung der Diffusion von Kohlenstoffmonoxid durch Baustoffe“ des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz, Heyrothsberge. Wie die Forscher in einem Beitrag der Zeitschrift der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) (Heft 2/2020) ausführlich berichten, wurden verschiedene Baustoffe untersucht. Dabei sei ein deutlicher Durchtritt von CO-Gas durch geschlossene Wände festgestellt worden. „Die nachgewiesenen Konzentrationen sind aus toxikologischer Sicht relevant gewesen“, so die Forscher. Dementsprechend sei die Studie ein Hinweis darauf, in Wohnungen CO-Melder zu installieren.

In dem Forschungsbericht wird erläutert, dass Kohlenstoffmonoxidmoleküle (CO-Moleküle) einen Durchmesser von 0,318 Nanometer haben. „Das lässt den Schluss zu, dass CO-Moleküle möglicherweise Feststoffe durchdringen können“, schreibt Dr. Sandra Wegner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Brand- und Katastrophenschutz, Heyrothsberge. Das würde das Phänomen von Personen mit CO-Vergiftung erklären, die abseits der CO-Quelle gefunden wurden. Bislang sei über naheliegende Ursachen wie Türspalte oder Defekte in der Bausubstanz diskutiert worden. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass das Durchdringen von Baustoffen auch berücksichtigt werden muss.

Wir haben uns für Sie durchgeklickt, und den Link zum Forschungsbericht finden Mitglieder von cci Wissensportal auf Seite 2.

Artikelnummer: cci91115

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