Wärmeversorgung Offenburg setzt auf Absorptionstechnik

(Abb. © Rütgers)
Die 17 t schweren Absorptionswärmepumpen (5.200 x 2.600 x 3.220 mm, L x B x H) wurden über das eigens dafür vorübergehend geöffnete Dach eingebracht. (Abb. © Rütgers)

Die Wärmeversorgung Offenburg (VWO) hat bei Burda ein Projekt zur Nutzung von Abwärme aus deren Großdruckerei initiiert. Als Teil dessen wurde am Standort Offenburg eine bestehende Absorptionskälteanlage um zwei Absorptionswärmepumpen ergänzt, die Abwärme aus der Kälteerzeugung für die WVO auf Fernwärmeniveau heben.

Wie die Rütgers GmbH, Mannheim, als ausführendes Unternehmen mitteilt, hat sie unlängst zwei dampfbefeuerte Absorptionswärmepumpen des Typs „XRI“ im Bereich der Energieversorgung der Großdruckerei von Burda in Offenburg installiert. Diese haben eine Heizleistung von jeweils 2.657 kW und sollen im Regelfall Dampf aus den beim Gasturbinenbetrieb für die Versorgung der Papierdruckmaschinen anfallenden Überschussdampf (6,0 bar) beziehen. Die Leistungszahl COP gibt Rütgers mit 1,6 an. Über den gesamten Betriebsbereich sei diese mehr oder weniger konstant. Ist die Turbine außer Betrieb, setzt eine Ersatzversorgung aus einem vorhandenen Hochdruckdampfkessel ein.

Wärmequelle der Absorptionswärmepumpe ist die Rückkühlung aus der Kälteerzeugung der Druckerei. Deren Kühlwasser (VL 33,5 °C, RL 27, 5 °C) wird über Wärmeübertrager netzgetrennt eingebunden. Die Wasserqualität dieses Zwischenkreislaufs entspricht den Vorgaben für den Betrieb von Fernwärmenetzen, teilt Rütgers mit. Wärmesenke der beiden zusätzlichen Absorptionswärmepumpen ist das Fernwärmenetz der WVO. Die Absorptionswärmepumpen werden direkt mit Fernwärmewasser durchströmt (VL 85 °C, RL 60 °C).

Die Heizwasserseitige Einbindung der Absorptionswärmepumpen erfolgt über einen Pufferspeicher mit der Funktion einer hydraulischen Weiche. Aus diesem Pufferspeicher fördern die Netzpumpen das Heizwasser nach der Inbetriebnahme in das Fernwärmenetz. Alle Wärmeerzeuger, die in dieses Verbundnetz einspeisen, sind auf Temperaturen bis 110 °C abgesichert.

Bei beiden Absorptionswärmepumpen ist heizwasserseitig eine Anfahrschaltung über ein 3-Wege-Ventil installiert, damit kein zu kaltes Wasser ins Netz gefördert wird. Zur Redundanz sind zwei Heizkondensatoren einer bestehenden Anlage teilweise wieder aufgebaut. Der Aufbau der Wärmepumpen erfolgte im ersten Obergeschoss der Wasserzentrale. Dort wurde eine Stahlkonstruktion errichtet, die auf die Geometrie der Rütgers Absorptionswärmepumpen abgestimmt wurde. In diesem Bereich sind auch die zu den Wärmepumpen gehörigen Heizwasser- und Kühlwasserpumpen und Ventile angeordnet.

Der Lieferumfang der Firma Rütgers umfasste neben der Anlieferung die Einbringung, die Aufstellung inklusive Krandienstleistungen, die nachträgliche Isolierung der Absorptionswärmepumpen sowie die Inbetriebnahme mit anschließendem Wartungsvertrag. Im Teilbetrieb sind die neuen Anlagen bereits gelaufen, dabei hat sich gezeigt, dass an der bestehenden Absorptionskälteanlage noch Umschlussarbeiten vorzunehmen sind. Spätestens Ende März soll die gesamte Anlage in Betrieb genommen werden.

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