30-jähriges Jubiläum: RLT-Verband stellt CO2-Analysetool vor

Presseempfang des RLT-Herstellerverbands mit (von links): Jörn Adler (TGA-Repräsentanz Berlin), Frank Ernst (Geschäftsführer), Günther Mertz (ehemals Geschäftsführer), Patrick Honer (Marketing-Vorstand) und Andreas von Thun (Vorstandsvorsitzender) (Abb. © cci Dialog)

Eines der Ziele des Herstellerverbands Raumlufttechnische Geräte (RLT-Herstellerverband) ist, Qualitätsstandards bei Lüftungsgeräten zu setzen – und das seit inzwischen 30 Jahren. Aktuelles Beispiel ist ein Tool, mit dem der CO2-Fußabdruck für individuell geplante raumlufttechnische Geräte über deren gesamten Lebenszyklus berechnet werden kann.

30 Jahre ist es her, dass die ein Jahr zuvor gegründete Gütegemeinschaft Raumlufttechnische Geräte in das Vereinsregister eingetragen wurde. 2004 folgte die Umwandlung in den Herstellerverband RLT-Geräte (RLT-Herstellerverband). Nur drei Jahre später wurde eine enge Kooperation mit dem Fachverband Gebäude-Klima eingeleitet, der sich damals noch Fachinstitut Gebäude Klima nannte. Beide Verbände haben seitdem eine gemeinsame Geschäftsführung und Geschäftsstelle. „Diese bilaterale Verbändekooperation legte den Grundstein für eine Entwicklung der TGA-Verbändelandschaft, wie sie damals kaum jemand vorhersehen konnte“, sagte dazu heute (18. März) Günther Mertz, vormals langjähriger Geschäftsführer des FGK, des RLT-Herstellerverbands und Bundesindustrieverbands Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), in einer Pressekonferenz des RLT-Herstellerverbands. Gemeinsam mit dem BTGA hat diese Verbändekooperation 2014 die TGA-Repräsentanz GbR in Berlin gegründet mit Mertz als Geschäftsführer. In der nunmehr 30-jährigen Geschichte hat der RLT-Verband mit Andreas von Thun erst den vierten Vorsitzenden und mit Frank Ernst den dritten Geschäftsführer.

Mit Labeln für Energieeffizienz und Konformität habe der Verband Maßstäbe gesetzt, die die Entwicklung und den Markt der RLT-Geräte maßgeblich prägten. Das strebt der Verband auch mit dem heute vorgestellten CO2-Analysetool an. Hintergrund ist, dass ab spätestens 2030 für alle neu errichteten Gebäude die CO2-Emissionen über den Lebenszyklus eines Gebäudes ermittelt werden müssen, in die auch die Umweltauswirkungen von raumlufttechnischen Geräten einzufließen haben.

„Um auf dem Weg zu klimaneutralen Gebäuden den CO2-Fußabdruck von RLT-Geräten zu optimieren, ist es erforderlich, diesen ja nach Gerätenutzung und Aufstellortes möglichst genau berechnen zu können“, hat dazu Martin Törpe, technischer Referent im Herstellerverband RLT-Geräte, bei der Vorstellung des CO₂-Analysetools gesagt. Eben dieses Tool basiert auf zwei Säulen:

  • Materialbilanzierung der sogenannten grauen CO2-Emissionen (circa 5 % bei 25 Lebensdauer)
  • Energiebilanz über die Nutzungsphase eines RLT-Gerätes (circa 95 % bei 25 Lebensdauer)

„Durch die Verwendung dieser einheitlichen Methodik lassen sich Gerätevergleiche und -optimierungen leicht umsetzen“, so Törpe. Bei der Umsetzung der Methode für 41 vordefinierte Anwendungsszenarien sei Wert daraufgelegt worden, für die Ermittlung der CO2-Emissionen von der Herstellung bis zur Entsorgung weitgehend die normativen Vorgabenaus der europäischen Norm EN15804 „Nachhaltigkeit von Bauwerken-Umweltproduktdeklarationen“ zu berücksichtigen. Dazu sagte Patrick Honer, Marketing Vorstand im RLT-Herstellerverband: „Unser CO₂-Analysetool kommt zur richtigen Zeit. Es hilft, den CO₂-Fußabdruck von Gebäuden zu senken und deren Wert zu steigern.“ Die Ergebnisse könnten zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden herangezogen werden und unterstützten die Einhaltung neuer Umweltstandards. „Zudem haben CO2-Emissionen für Heizung und Mobilität heute schon ein Preisschild“, so Honer weiter. Und wenn der CO2-Preis hierfür ab 2027 frei an der Energiebörse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig gehandelt wird, werde eine deutliche Verteuerung erwartet.

Über das CO2-Analysetool hinaus hat der Verband auf seiner Website die RLT-Richtlinie 06 zur Bewertung der CO2-Emissionen von RLT-Geräten veröffentlicht.

cci292479

Schreibe einen Kommentar

E-Paper