„Wir brauchen die Energiewende im Wärmesektor“

Schleswig-Holstein fördert nachhaltige Wärmeversorgungssysteme stärker.

Tobias Goldschmidt „Die Energiewende ist mehr als eine Stromwende. Der Wärmesektor ist in Deutschland für rund 40 % der jährlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Ohne eine Wärmewende kann eine Energiewende nicht gelingen“, so Schleswig-Holsteins Umweltstaatssekretär Tobias Goldschmidt am 12. Januar bei der Einweihung des Nahwärmenetzes in Stedesand im Kreis Nordfriesland und ergänzte: „Strategisch muss es weggehen von den Einzelfeuerungsanlagen hin zu Wärmenetzen, die sich künftig aus regenerativen Quellen speisen müssen.“
Entscheidend für eine Energiewende im Wärmebereich sei eine Erhöhung des Anteils der regenerativen Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und somit die zunehmende Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Auch eine Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden spiele eine wesentliche Rolle. Zudem sei die Kraft-Wärme-Kopplung eine gute Möglichkeit Energie einzusparen. Als wichtige Maßnahme nannte Goldschmidt die energetische Gebäudesanierung. Um die Wärmewende voranzutreiben hat Schleswig-Holstein bereits Ende 2014 die Energie- und Klimaschutzinitiative (EKI) ins Leben gerufen, die für Kommunen unter anderem eine kostenlose Initialberatung anbietet. Zudem unterstützt das Land das KfW-Programm 432 „energetische Stadtsanierung“ mit einer 20-prozentigen Koförderung. Im Frühjahr 2019 soll dieses Angebot um eine Förderrichtlinie zur Unterstützung investiver Maßnahmen im Bereich „nachhaltige Wärmeversorgungssysteme“ ergänzt werden. Förderfähig werden ergänzend zu den bestehenden Bundesfördermitteln die Investitionskosten für Wärmeerzeugungsanlagen, -speicher und -netze sein. Fördervoraussetzung wird sein, dass zumindest ein Teil der Wärme auf Basis regenerativer Energien erzeugt wird.

Die Wärmeversorgung im rund 850 Einwohner zählenden Stedesand wird durch eine Biogasanlage bereitgestellt. Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) von Schleswig-Holstein hat das Projekt mit 100.000 € unterstützt. (Abb. Gemeinde Stedesand)
 

Artikelnummer: cci69374

Schreibe einen Kommentar

E-Paper