„Das Geschäftsklima hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert“

Jens Wischmann ist Geschäftsführer der Branchenverbände VdZ und VDS, die das „SHK-Konjunkturbarometer“ herausgeben. (Abb. © VdZ/Viviane Wild)

Die SHK-Branchenverbände VdZ und die VDS haben eine gemeinsame Einschätzung des Geschäftsklimas der Haus- und Gebäudetechnik für das 2. Quartal veröffentlicht – das „SHK-Konjunkturbarometer“. Nach Aussage der Verbände verharrt das Geschäftsklima auf niedrigem Niveau. Doch zumindest die Branchenstimmung habe sich stabilisiert.

In einer Veröffentlichung vom 29. August tragen die VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie, Berlin, und die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), die Bewertungen des 2. Quartals 2025 von Industrie, Großhandel und installierenden Unternehmen der Haus- und Gebäudetechnikbranche zusammen. Quartalsweise geben die Branchenverbände gemeinsam das „SHK-Konjunkturbarometer“ heraus. Die Bewertung des Geschäftsklimas erfolgt in einer Punktesystematik.

Das Geschäftsklima der Haus- und Gebäudetechnik verharrt laut der Verbände im zweiten Quartal 2025 mit +1 auf niedrigem Niveau. Zwar bleibe eine erneute Verbesserung aus, doch zumindest die Branchenstimmung habe sich stabilisiert. Nach sechs Quartalen im negativen Bereich hatte das Geschäftsklima im 1. Quartal 2025 erstmals wieder einen positiven Wert von +1 Punkten auf einer Bewertungsskala von -100 bis +100 erreicht. Die aktuelle Geschäftslage wird von Industrie, Großhandel und installierenden Unternehmen als leicht positiv wahrgenommen. Der Wert liegt im 2. Quartal 2025 bei +3. Die Erwartungen für das folgende Quartal sind dagegen erneut leicht negativ. Dies führt in Summe zu einem Geschäftsklima von +1 Punkten.

Die installierenden Unternehmen bewerten die Lage deutlich besser als der Durchschnitt. Das Geschäftsklima liegt hier bei +17 Punkten. Trotz der konjunkturellen Abschwächung bei Neubau- und Sanierungsprojekten weisen die installierenden Unternehmen ein stabil positives Geschäftsklima aus. Die Industrie meldet mit +11 Punkten ebenfalls einen positiven, aber etwas schwächeren Wert. Besonders verhalten fällt die Einschätzung der Großhändler aus: Ihr Geschäftsklima liegt bei -24 Punkten.

Zwischen den drei betrachteten Produktbereichen zeigt sich eine unterschiedliche Entwicklung:

• Lüftung/Klima: Seit 2024 rückläufig, inzwischen wieder leicht im positiven Bereich (+2).
• Sanitär: Bereits seit 2022 negativ, erreichte der Bereich Ende 2023 seinen Tiefpunkt. Seit drei Quartalen liegt das Geschäftsklima aber wieder stabil im positiven Bereich (+6).
• Heizung: Hier ist das Geschäftsklima auch im 2. Quartal 2025 noch im Minus (-10).

Die Erwartungen der Haus- und Gebäudetechnikbranche an das 3. Quartal 2025 bleiben mit -1 negativ. Erste positive Impulse kommen nach Angaben von VdZ und VDS aus dem Segment Gebäudebestand, vor allem durch Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. Der Neubau zeige sich dagegen weiterhin schwach. Im ersten Halbjahr gingen die Fertigstellungen im Neubau zurück. Bei den Baugenehmigungen im Wohnbau zeichnet sich zwar erstmals seit langem eine leichte Trendwende ab, die Gesamtzahlen bleiben jedoch niedrig, so die Verbände.

Jens Wischmann, Geschäftsführer VdZ/VDS: „Das Geschäftsklima hat sich nach langer Schwäche zwar stabilisiert, bleibt jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im Heizungssegment lassen steigende Absatzzahlen bei Wärmepumpen zwar Hoffnung auf eine Marktbelebung aufkommen, doch eine wirkliche Absatzwende ist bislang nicht in Sicht. Für eine nachhaltige Erholung braucht die Branche zusätzlich starke Impulse aus dem Neubau sowie ein konsequentes Auflösen des Sanierungsstaus.“

Die VdZ vertritt die Interessen der Gebäude- und Energietechnik: Industrie, Großhandel und Installationsgewerbe, die VDS ist der Dachverband der deutschen Unternehmen im Bereich Sanitär. Der Wirtschaftszweig Haus- und Gebäudetechnik zählte 2024 48.900 Unternehmen mit 539.500 Beschäftigten und einem Branchenumsatz von 77,1 Mrd. €.

 

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