Hotelzimmer: Betonkernaktivierung plus Induktionslüftung oder Gebläsekonvektoren?

Typische Situation in einem Hotelzimmer: Konditionierte Zuluft wird über die Zwischendecke im Flur zwischen Bad und Schlafbereich in den Raum eingebracht. (Abb. © tete_escape/stock.adobe.com)

Donnerstag ist Techniktag. Heute geht es um die Frage, was zur Konditionierung für Hotelzimmer besser geeignet ist: Betonkernaktivierung plus Induktionslüftung oder Gebläsekonvektoren? Mit dieser Frage hat sich ein sachverständiger Gutachter an die Branche gewendet. Er fragt außerdem: Gibt es überhaupt Beispiele für Hotels mit Betonkernaktivierung?

Ein Sachverständiger soll die Ausführung der Klimatisierung eines Hotels beurteilen. Es geht darum, was für dessen Gästezimmer besser geeignet ist: Betonkernaktivierung plus Induktionsgeräte mit Kühl- und Heizungsanschluss oder konventionelle Ventilatorkonvektoren, ebenfalls mit Frischluftversorgung? Der für die Hotel-Klimatisierung verantwortliche Planer bezeichnet letztere Technik als veraltet. Mit diesem Fall hat sich ein Leser Mitte August an die LüKK-Community gewendet (siehe cci302771). Darüber hinaus hat er sich bei Industrieunternehmen und Verbänden umgehört.

Eine Zusammenfassung der eingegangenen Antworten in cci Wissensportal definiert zunächst die Begriffe: Was ist eigentlich Betonkernaktivierung und wo ist der Unterschied zur oberflächennahen Bauteilaktivierung? Mit einem System zur oberflächennahen Bauteilaktivierung wurde bereits vor 20 Jahren das „Steigenberger Resort“ auf Rügen ausgestattet. Klassische Betonkernaktivierung wird dagegen skeptisch gesehen. Als Begründung wird unter anderem angeführt, dass die Trägheit solcher Systeme ein individuelles Ein- oder Abschalten einzelner Zimmer nicht möglich sei. Und doch ist im Zuge der Diskussion zumindest ein Beispiel mit Betonkernaktivierung ans Licht gekommen: „Im ,Kameha Grand’ am Bonner Bogen ist ein solches System eingesetzt“, berichtet der Geschäftsführer eines Ingenieurbüros in Solingen. Mehrheitlich werden indes, wie vom Fragesteller vorgetragen, Gebläsekonvektoren empfohlen – vor allem auch wegen der günstigeren Risikoverteilung für den Fall eines Ventilatorausfalls.

Eine ausführliche Zusammenfassung aller Antworten findet sich unter Artikelnummer cci303863 in cci Wissensportal.

cci303974

Ein Kommentar zu “Hotelzimmer: Betonkernaktivierung plus Induktionslüftung oder Gebläsekonvektoren?

  1. Die Nachteile von Fancoils als Heiz/Kühlsystem sind beschrieben: Akustik, Motor als Austauschteil. Dafür sprechen : Schnelle Regelung, kondensierender Betrieb, hohe Leistungsdichte. Die Betonkernaktivierung könnte als Alternative kritisch sein, wenn feuchte Luft aus der Nasszelle in den geringen Aufenthaltsraum dringt und die relative Feuchte im Raum schlagartig erhöht. Ich möchte zur Anregung geben, dass diese Aufgabenstellung auch mit einem Induktionsgerät ohne Betonkernaktivierung über der Eingangstüre des Hotelsraum, dem üblichen Installationsraum für Fancoils, gelöst werden kann. Bei Vordrücken von 100 Pa ist das Gerät quasi nicht hörbar. Durch kondensierenden Betrieb sind Leistungen von 1,5kW problemlos möglich, die Regelgeschwindigkeit entspricht dem eines Fancoils und die Strömungsform dito. Die erforderliche zusätzliche elektrische Leistung zur Kühlung/Heizung entspricht dem erhöhten Druckverlust im Luftverteilstrang: (+50 Pa bei 100 m³/h und 70% Wirkungsgrad des zentralen Ventilators = 2W) Damit sind wir effektiver als jeder Fancoil EC-Antrieb! Und geräuschlos! … nur so als Anregung!

Schreibe einen Kommentar

E-Paper
E-Books