
Bosch hat die geplante Investition von 280 Mio. € in eine neue Wärmepumpenfabrik in Polen abgesagt. Dies haben mehrere Kanäle übereinstimmend berichtet, so unter anderem das britische Onlineportal Cooling Post am 24. September. Das Werk hätte 500 neue Arbeitsplätze schaffen sollen.
Ursprünglich war der Produktionsstart für Ende dieses Jahres oder Anfang 2026 geplant, doch daraus wird nichts: Die Bosch-Gruppe, Stuttgart, wird nun doch keine Wärmepumpen in einer eigenen Fabrik in Niederschlesien produzieren. In der Sonderwirtschaftszone Wałbrzych (Waldenburg) WSSE Invest-Park in Dobromierz, etwa 70 km von Breslau entfernt, war diese Produktionsstätte vorgesehen. Bosch wollte 280 Mio. € in dieses Projekt investieren. Das Werk sollte Außen- und Innenwärmepumpen hauptsächlich für den europäischen Markt produzieren und 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Es sollte die bestehenden europäischen Wärmepumpenfabriken von Bosch in Portugal (cci260028), Deutschland und Schweden ergänzen.
Laut Medienberichten sei die Entscheidung des Investitionsstopps aufgrund der hinter den Prognosen zurückbleibenden Nachfrage nach Wärmepumpen und der zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit in Europa getroffen worden. Das Unternehmen habe erklärt, dass die Pläne für das neue Werk möglicherweise überarbeitet werden, wenn die Nachfrage nach Wärmepumpen wieder steigt.
Im August hatte cci Branchenticker Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, zitiert (cci302344): „Bosch nutzt seine Chancen konsequent und steigt im Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft jetzt in die Champions League auf.“ In der Meldung „Bosch: Milliarden-Deal abgeschlossen / HLK-Sparte steigt in die Champions League auf“ ging es um den abgeschlossenen Zukauf des HVAC-Geschäfts für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls sowie die Übernahme von Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning. „Bosch will bis 2030 in jeder seiner Branchen zu den führenden Unternehmen gehören und baut dafür das Geschäft unter anderem mit strategischen Investitionen in Wachstumsfelder aus. Auch Akquisitionen gehören zur Strategie“, sagte Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung und verantwortlich für strategische Wachstumsinitiativen und Portfoliomanagement. Aber neben Akquisitionen gehören wohl auch Entscheidungen gegen geplante Investitionen dazu.
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