Heizungsbranche fordert klare Regeln und Investitionsoffensive

Übergabe des Forderungspapiers auf der Deutschen Wärmekonferenz (von links): ZVSHK-Präsident Michael Hilpert, Parlamentarischer Staatssekretär Stefan Rouenhoff und BDH-Präsident Jan Brockmann (Abb. © Claudius Pflug)

Am 15. Oktober haben BDH und ZVSHK im Rahmen der Deutschen Wärmekonferenz in Berlin ein Forderungspapier an die Bundesregierung überreicht. Darin fordert die Heizungsbranche verlässliche politische Rahmenbedingungen für den Wärmemarkt. Gemeinsam mit weiteren Verbänden fordern sie zudem eine Investitionsoffensive für öffentliche Gebäude, um den Modernisierungstakt zu erhöhen.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Köln und Berlin, sieht die Branche unter erheblichem Druck. Seit fast zwei Jahren schrumpft der Absatz von Heizsystemen – 2025 droht ein Tiefstand wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. „Das geht zu Lasten des allgemeinen Wirtschaftswachstums, der Wertschöpfung und der Beschäftigung in einer Schlüsselbranche Deutschlands. Die Klimaziele im Gebäudesektor lassen sich bei einem ,Weiter so‘ nicht erreichen“, warnt BDH-Präsident Jan Brockmann vergangene Woche (15. Oktober) auf der Deutschen Wärmekonferenz. Gemeinsam mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Sankt Augustin, überreichte der BDH in Berlin ein Fünf-Punkte-Forderungspapier an Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE). Darin verlangen die Verbände Klarheit bei der Reform des Gebäudeenergiegesetzes, eine verlässliche Förderung und stabile Energiepreise. Zudem brauche es eine technologieoffene und langfristige Energieträgerstrategie, um Investitionen zu sichern und Fachkräfte zu binden, so die Verbände.

Darüber hinaus haben BDH, ZVSHK gemeinsam mit dem Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), Bonn, der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), Berlin, und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Frankfurt am Main, mit einem Appell an Bund, Länder und Kommunen eine Investitionsoffensive für öffentliche Gebäude gefordert. Diese soll die energetische Sanierung von Schulen, Rathäusern, Kliniken und anderen Einrichtungen beschleunigen. Die Verbände rechnen vor, dass sich nach aktuellen Erhebungen der Sanierungsstau auf über 215 Mrd. € beläuft – allein bei Schulen auf 67,8 Mrd. € (Anm. d. Red: Mit „aktuelle Ehebungen“ ist das KfW-Kommunalpanel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Frankfurt, vom Juli 2025 gemeint). „Soziale Verantwortung, Innovation und Klimaschutz gehören zusammen. Wer jetzt in öffentliche Gebäude investiert, stärkt Demokratie, Lebensqualität und die öffentlichen Finanzen von morgen“, heißt es im Verbändeappell.

Die Verbände sehen in der öffentlichen Hand einen Schlüssel zur Wärmewende: Sie müsse mit gutem Beispiel vorangehen, Energieeffizienzpotenziale heben und Sanierungen auch bei knappen Haushalten angehen – etwa durch Heizungsoptimierung, digitales Monitoring oder LED-Beleuchtung. Nur so könne die Wärmewende glaubwürdig gelingen.

Das Forderungspapier und den Verbändeappell finden Sie unter „Anhänge“.

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