
Mitte 2026 beginnen in Mannheim die Bauarbeiten für die weltweit größte Wärmepumpe. Sie soll das Wasser des Rheins als Wärmequelle nutzen, um eine thermische Leistung bis 165 MW bereitzustellen. Nach Inbetriebnahme im Winter 2028 soll die Großwärmepumpe Wärme für 40.000 Haushalte bieten.
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG (MVV) treibt die Transformation des Energiesystems in der Region Rhein-Neckar weiter voran. Das Unternehmen hat die Strabag Umwelttechnik GmbH, Düsseldorf, mit dem Bau einer zweiten Flusswärmepumpe auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) beauftragt. Sie ist Teil eines Projekts mit einem Gesamtinvestitionsvolumen bis zu 200 Mio. €. Das Projekt wurde EU-weit ausgeschrieben und erhält Fördermittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), teilt die MVV am 29. Oktober mit. Die Vor- und Entwurfsplanung für die Anlage hat die INP Deutschland GmbH (INP), Römerberg, als Generalplaner übernommen. Darüber hinaus hat INP bei der Ausschreibung mitgewirkt. Die geplante Wärmepumpe soll eine thermische Leistung bis 165 MW bereitstellen. Damit wird sie aus heutiger Sicht – so die MVV – die weltweit größte Anlage dieser Art sein.
Die Großwärmepumpe besteht aus zwei Einzelmodulen mit jeweils 82,5 MW Leistung. Sie nutzen das Wasser des Rheins als Wärmequelle. Aus dieser Wärme erzeugen sie mithilfe des natürlichen Kältemittels Isobutan Fernwärme mit Temperaturen von bis zu 130 °C. Die Bauarbeiten für die Anlagen sollen Mitte 2026 beginnen. Inbetriebnahme ist für Winter 2028 geplant. Dann soll die Großwärmepumpe Wärme für 40.000 Haushalte bereitstellen. Langfristiges Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung in Mannheim und Umgebung. Dies soll 2030 laut Dr. Gabriël Clemens, Vorstandsvorsitzender der MVV, 2030 erreicht werden.
Im Oktober 2024 war auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) eine erste Flusswärmepumpe in Betrieb genommen worden. Die 15 Mio. € teure Großwärmepumpe ist ebenfalls Teil der Fernwärmeversorgung der MVV Energie und hat eine thermische Leistung von 20 MW. „Durch die Energie aus der thermischen Abfallbehandlung, einem Biomasseheizkraftwerk und der ersten Flusswärmepumpe können wir heute bereits fast 50 % des Fernwärmebedarfs aus grünen Quellen bereitstellen“, sagt Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand der MVV.
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