Leser helfen Lesern: Luftgeschwindigkeiten

Ein Leser fragt, welche Luftgeschwindigkeiten in der aktuellen Situation sinnvoll sind?

Lesern helfen Lesern – in cci Branchenticker (Abb. © Beermedia/Fotolia.com) Der Leser schreibt:
„Es gibt Studien aus China, die belegen, dass die Virenbelastung in der Luft von gut durchlüfteten Räumen geringer ist. Doch kann es sein, dass durch zu hohe Luftgeschwindigkeiten in der Zuluft der Sicherheitsabstand von 1,5 m nicht mehr ausreicht und die Aerosole mit dem Virus im Raum weiter verteilt werden? Wäre es daher nicht sinnvoll zu diskutieren, welche Luftgeschwindigkeiten im Raum in der besonderen Situation ratsam sind?“

Wir leiten diese Frage hiermit an unsere Leser weiter. Schicken Sie bitte Ihre Antwort an redaktion@cci-dialog.de. Vielen Dank im Voraus.

 

Artikelnummer: cci87342

2 Kommentare zu “Leser helfen Lesern: Luftgeschwindigkeiten

  1. Das lässt sich so pauschal nicht festlegen – grundsätzlich sollte die
    Luftgeschwindigkeit im Aufenthaltsbereich 0,2 m/s nicht übersteigen – hierbei ist jedoch bei der Wirkung die Raumgrundströmung wichtig – von unten nach oben – wenig bis keine Mischströmung – die Schadstoffe werden aus dem Aufenthaltsbereich schnell abgeführt; – von oben nach unten –
    ebenfalls eindeutig bei guter Verdrängungsströmung – Schadstoffe werden nach unten abgeführt;
    – alle weiteren Raumströmungen werden meist durch Induktion erzeugt und ergeben eine Mischströmung mit Sekundärwirbeln – es wird eine Verdünnung der Schadstoffe aber kein sofortiger Abtransport erreicht – es kann also durch die nicht eindeutig gerichtete Strömung und Sekundärumströmungen zur Verteilung von Schadstoffen im Aufenthaltsbereich kommen.
    Beste Grüße – Dr. Bredenbeck

  2. Liebe Kollegen,

    ich gehe davon aus, dass Zuluft aus einem Luftdurchlass in den Raum strömend frei von Viren ist, die Anlage sollte dies gewährleisten. Allerdings kann am Durchlass auch Sekundärluft induktiv mitgerissen werden und die Qualität dieser Luft muss kritisch geprüft werden.

    Die Luftgeschwindigkeit im Aufenthaltsbereich sollte 0,2 m/s unterschreiten. Fehlende Kühlleistung sollte durch Kühldecken eingebracht werden.

    Mit 0,5 m/s konnten wir durch Absaugung sicher erreichen, dass unangenehme mit feinem Staub und Tröpfchen durchsättigte Luft sich nicht in die Gegenrichtung verbreiten konnte. Ob das für feinste Viren gilt wäre zu klären aber könnte man annehmen. Beim möglichen Austritt gefährlicher Produkte waren die Geschwindigkeiten dann höher und wurde mit Experten geklärt.

    Als wir einmal die Aufgabe hatten feinste Tröpfchen weit in eine Produktionshalle in den Raum zu transportieren, weil diese es ermöglichten die Maschinen schneller laufen zu lassen, haben wir durch Versuche herausgefunden, dass sehr feine Tröpfchen weiter flogen, wenn wir vor dem Luftaustritt im Rohr durch Rippen den Luftstrom spiralförmig in Rotation versetzten. So war es möglich ohne sichtbaren Nebel eine Luftfeuchte im richtigen Bereich von über 100 bis 120 %rF zu halten. Der Effekt war aber detailliert geplant und größere Tropfen wurden vor dem Austritt am Rand des Ausblases abgefangen und ohne Luftberührung geschlossen abgeleitet. – Dieser Effekt ist dann, wenn Virenfreiheit erforderlich ist, zu vermeiden.

    Anscheinend werden feinste Tröpfchen auch durch Schallwellen in der Luft gehalten, aber vielleicht ist das auch der Luftstrom den ein Sänger erzeugt.

    Ein gut durchlüfteter Raum ist aber auf jeden Fall besser als ein Raum ohne Lüftung. Meine Erkenntnisse sind nicht wissenschaftlich erforscht, getestet und gemessen sondern praktische Erfahrungen beim Bau solcher Anlagen, bei denen der Kunde einen schnellen Erfolg erwartete. Gemessen haben wir mit den üblichen Messgeräten der Klimatechnik,.

    Freundliche Grüße Reinhard Siegismund

Schreibe einen Kommentar