Aerosolforscher fordern Umdenken: Innenräume bergen Gefahr

Die Gesellschaft für Aerosolforschung hat sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt (Abb. © Rainer Fuhrmann/stock.adobe.com)

Mehrere Verantwortliche an der Spitze der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF), Köln, sowie viele deutsche und internationale Wissenschaftler haben einen offenen Brief an die Bundesregierung, das Bundesgesundheitsministerium, die Ministerpräsidenten sowie an die Gesundheitsministerien der Länder verschickt. Die Unterzeichner fordern ein Umdenken bei der Corona-Politik.

Die Absender des Briefs fassen in ihrer Stellungnahme zusammen, dass die seit Beginn der Pandemie zahlreich abgeschlossenen Forschungsprojekte belegt haben, dass der SARS-CoV-2-Virus über den Luftweg und somit über Aerosole übertragen wird. Dennoch seien diese Erkenntnisse nicht „in praktisches Handeln übersetzt“, viel mehr würden „eher symbolische Maßnahmen“ mit einem geringen Einfluss auf das Infektionsgeschehen getroffen. Die hauptsächliche Infektionsgefahr lauere in geschlossenen Räumen, vor allem Alten- und Wohnheime, Veranstaltungsräume, Chorproben, Busfahrten und Schulen gelten als Treiber von Gruppeninfektionen. Daher empfehlen die Autoren des Briefs auch dringend, den Aufenthalt im Freien zu bevorzugen und Debatten über Spaziergänge oder sportliche Betätigung im Freien zu unterlassen. Im Folgenden enthält der Brief auch „goldene Regeln“ zur Infektionsvermeidung: Möglichst wenige Menschen sollten möglichst kurz in Innenräumen zusammenkommen, häufiges Lüften soll den Außenluftanteil erhöhen, das Tragen von Masken in Innenräumen sei notwendig. Dort, wo sich Menschen in Innenräumen aufhalten müssen, wird laut Brief der Einsatz von „Raumluftreinigern und Filtern“ empfohlen, ohne jedoch näher auf die technischen Merkmale einzugehen.

Unterzeichnet ist der Brief unter anderem von Dr. Christof Asbach (Präsident der GAeF) und Dr. Gerhard Scheuch (Ehemaliger Präsident der International Society for Aerosols in Medicine). Auf der Website der GAeF findet sich hier der offene Brief mit allen Unterzeichnern und Unterstützern.

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3 Kommentare zu “Aerosolforscher fordern Umdenken: Innenräume bergen Gefahr

  1. Hallo, was ist passiert. Alle überlesen wohl den Ernst der Lage. Noch einmal zum Verständniss. Wir haben im Moment nur die Möglichkeit mit Maske und Abstandt uns zu Schutzen. Alle anderen Maßnahmen siehe BAFA-Anträge werden nicht genutzt. Hände putzen wird uns nicht weiter bringen. Die Raumluft hat noch ganz schön Luft nach „OBEN“. Die Prozesse müsen schneller umgesetzt werden. Bei Altanlagen müssen die Hersteller mehr ans Umdenken heran gezogen werden. Viele Lüftungsanlagen können garnicht mit deren Konzepte umgebaut werden. Hier ist Handlungsbedarf gefragt. Träumt weiter von Raumluftreinigung !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Mit Corona Grüßen oder so
    Olaf Mayer(SV)

  2. Im Positionspapier wird empfohlen, dass auch im Freien Mindestabstände einzuhalten und Masken zu tragen sind. Das zu überwachen könnte für die Regierung einen sehr großen Aufwand darstellen. Daher wohl die ablehnende Haltung. Dagegen wird in Bussen und Bahnen eine „Rottenbildung“ geduldet.
    Bei sitzender Tätigkeit, z.B. im Außenbereich von Restaurants, kann ich mir schon vorstellen, dass Mindestabstände leichter umzusetzen wären. Etwa so, wie 2020 in Restaurants vorgeschrieben wurde.

  3. Das wurde auch allerhöchste Zeit, dass zumindest die Chance auf ein Umdenken aufkommt und in den Medien kommuniziert wird. Und jetzt müsste noch die Vorstellung reifen, dass eine kontrollierte Raumlufttechnik (Stichwort 40 % rF) PLUS Raumluftentkeimung der Schlüssel wäre, die bekannten Probleme ganz erheblich zu reduzieren.
    Wenn dann sogar die LÜKK nicht immer nur, wie das Kaninchen auf die Raumluftreiniger schielt, sondern auch alternative Methoden ernsthaft erörtert, (Stichwort Ecabiotec), dann wäre das ein Meilenstein für unser aller Zukunft.

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