Messungen an 3.000 RLT-Anlagen beweisen: Zuluftqualität massiv besser als Außenluft

Im seinem Fachaufsatz „Tief einatmen am Arbeitsplatz – eine Wohltat“ zieht Beat Steiner auf Basis von 3.000 Messungen an RLT-Anlagen das Resümee: Durch das Einbringen von gefilterter Außenluft tragen Lüftungsanlagen erheblich zu einer guten und hygienischen Raumluft bei.

Durch die Filterung der Außenluft in RLT-Anlagen wird eine erheblich bessere Raumluftqualität erreicht als bei einer freien Lüftung durch Fensteröffnung. (Abb. © Vasyl/Fotolia.com) Der Beitrag „Tief einatmen am Arbeitsplatz – eine Wohltat“ wurde Ende 2017 auf der Website des Schweizerischen Vereins für Luft- und Wasserhygiene (SVLW) veröffentlicht. Verfasser ist Beat Steiner, Geschäftsleiter der zur Hälg-Gruppe gehörenden GOAG General Optimizing AG in Wallisellen (Schweiz). Schwerpunkt der GOAG sind Messungen zur Luftqualität in gewerblich genutzten Liegenschaften in der Schweiz. Die Ergebnisse auf Basis von mittlerweile über 3.000 durchgeführten Messungen fasst Steiner wie folgt zusammen:
– die Luftqualität in Räumen, die mit einer raumlufttechnischen Anlage belüftet werden, ist signifikant besser ist als die Qualität der Außenluft.
– in 99 % aller Fälle liegt die CO2-Konzentration in der Raumluft unter dem empfohlenen Grenzwert von 1.000 ppm. Die Sauerstoffversorgung ist also sehr gut.
– durch die Filterung in der Lüftungsanlage werden je nach eingesetzter Filterqualität die Partikel und Feinstäube von der Außenluft zur Zuluft um 35 % bis 95 % verringert. Ähnlich gute Ergebnisse gibt es für die Abscheidung von Keimen und Schimmelpilzen. Empfohlen werden mindestens F7-, besser F9-Luftfilter (neue Bezeichnung: ISO ePM1 > 85 %).
– die inspizierten RLT-Anlagen waren mehrheitlich sauber und wiesen wenig Mängel auf – dies entgegen der üblichen Vorurteile.

Der Link zum Originalbeitrag ist hier

Artikelnummer: cci59572

Ein Kommentar zu “Messungen an 3.000 RLT-Anlagen beweisen: Zuluftqualität massiv besser als Außenluft

  1. Seit der Inbetriebnahme der ersten RLT-Anlagen bemüht sich die Branche, die Zuluftqualität auf dem Niveau der Außenluftqualität zu halten. Das ist nach VDI die primäre Zielvorgabe für Lüftungsanlagen. Herr Steiner geht nun einen Schritt weiter und propagiert die Lüftungsanlagen, um uns vor der schädlichen Außenluft zu schützen.
    Damit schießt er -zumindest in der westlichen industrialisierten Welt- über das Ziel hinaus. Die Außenluftqualität ist bei uns in den letzten 50 Jahren stetig besser geworden. Das bedeutet nicht, dass die Luft-Schadstoffbelastungen ein unbedenkliches Niveau erreicht hätten. Die Gesundheitsgefährdung durch die Außenluft ist jedoch im Vergleich zur Gefährdung durch die Raumluft deutlich geringer. Dies hat weder die Politik noch die Branche bisher realisiert. Wissenschaftliche Untersuchungen über unsere Exposition gegenüber Schadstoffquellen im Innenraum zeigen klar, dass unser persönliches Gesundheitsrisiko für Lungen- und Kreislauferkrankungen durch die Raumluft bestimmt ist. Mit der Verbannung des Zigarettenrauches aus unseren Innenräumen sind unsere diesbezüglichen Anstrengungen erst am Anfang. Etwas salopp ausgedrückt ist die Frage, ob die Menschheit die Außenluftbelastung mit Schadstoffen in den Griff bekommt, eine der Frage des Überlebens der Menschheit. Unser individuelles Risiko ist jedoch durch die Qualität der Innenraumluft bestimmt, die wir fast 90 % unserer Lebenszeit atmen. Die Hintergrundbelastung mit der Außenluft ist dabei der kleinere Teil von Risiko und Exposition.

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