Trockene Luft am Arbeitsplatz

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  • Direktlink auf „baua: Aktuell 3/2017“

Die amtlichen Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) „baua: Aktuell 3/2017“ befassen sich unter anderem mit den Auswirkungen von trockener Luft am Arbeitsplatz. cci Branchenticker fasst zusammen.

Behaglichkeitsfeld mit den Grenzen für behagliche und noch behagliche Raumluftfeuchten in Abhängigkeit von der Raumlufttemperatur (Abb. FGK) Dr. Kersten Bux, Fachgruppe „Arbeitsstätten, Maschinen- und Betriebssicherheit“ schreibt im Beitrag „Negative Auswirkungen umstritten. Raumklima und trockene Luft“:
In der kalten Jahreszeit klagen Beschäftigte oft über brennende Augen, trockene Schleimhäute, Stimmstörungen, juckende Haut und unangenehme elektrische Aufladungen. Ob aber allein die niedrige Luftfeuchte der Raumluft die Ursache für die Beschwerden ist, wird von der Fachwelt kontrovers diskutiert. Subjektiv wird die Luft häufiger als zu trocken empfunden, obwohl durch Klimatisierung eine ausreichende Luftfeuchte eingestellt ist. Bei Befragungen wurden beispielsweise relative Luftfeuchten von etwa 50 % mit Bewertungen von „sehr trocken“ bis zu „sehr feucht“ eingeschätzt.

In einer Literaturstudie wurde die Wirkung niedriger Luftfeuchte in Innenräumen ausgewertet:
– Es konnten keine wesentlichen Auswirkungen auf das Austrocknen der Schleimhäute und den Tränenfilm der Augen festgestellt werden.
– In einem direkten Zusammenhang mit niedrigen Luftfeuchten stehen dagegen die Zunahme von trockener und juckender Haut sowie vermehrte elektrostatische Aufladungen.
– Insgesamt konnte kein eindeutig negativer Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten belegt werden.
– Bei Menschen mit Vorerkrankungen, wie Asthma oder Neurodermitis, sind jedoch Effekte vorhanden.

Ein Zusammenhang mit der Hautaustrocknung infolge der Luftströmung deutet sich in neueren Studien an, etwa im BAuA-Projekt „AmI-basierte Regelung von Klimaanlagen“. Insbesondere die Luftführung und Strömungsform haben danach einen Einfluss. Zu einer zusätzlichen Verdunstung auf der Haut kommt es durch einen erhöhten Stoff- und Wärmetransport, der sich aufgrund von Zugluft und strömungsbedingter Turbulenz einstellt, etwa bei der in Büros verbreiteten Mischlüftung. Simulationsrechnungen und Probandenversuche in der Klimakammer der BAuA haben ergeben, dass die Verdunstungsrate durch die Luftströmung deutlich erhöht wird. Vorteilhaft ist deshalb ein flächenhafter Lufteintrag (Quelllüftung) oder eine Fußbodenheizung anstatt eines Wandheizkörpers, um eine turbulenzarme Raumluftströmung mit niedrigen Luftgeschwindigkeiten zu erzeugen.

Fazit
Aus Sicht des Arbeitsschutzes ist zurzeit der Einfluss der Luftfeuchte eher als eine Frage der Behaglichkeit und des Wohlbefindens einzustufen und nicht als ein gesundheitliches Problem. Luftbefeuchter können aber zu einer Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens der Beschäftigten beitragen.

Die aktuelle „baua: Aktuell 317“ gibt es kostenfrei auf der Internetseite der BAuA. Wir haben uns für Sie durchgeklickt. Mitglieder finden den Direktlink auf Seite 2.

Artikelnummer: cci59571

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2 Kommentare zu “Trockene Luft am Arbeitsplatz

  1. Ein kleiner Hinweis aus der Praxis:
    Wenn die „Luftströmung deutlich erhöht“ ist, liegt es meist daran, dass die RLT-Anlage nicht richtig einreguliert wurde!
    Oder anders erklärt: Die Luftdurchlässe sind mit den falschen Luftmengen beaufschlagt, dies kann zu viel aber auch zu wenig Luft an einem Luftdurchlass sein.
    In der Heizungstechnik redet man dann von einem fehlenden „Hydraulischen Abgleich“.
    Da die „meisten“ RLT-Anlagen nicht einreguliert werden ist die erhöhte Luftströmung sehr oft die Ursache für ein unbehagliches Raumklima.

    DER GEBÄUDEFLÜSTERER

  2. Die Stellschrauben in der Lüftungstechnik sind vorhanden, um die Raumluftfeuchten signifikant im Bereich des „subjektiven Wohlbefindens“ zu positionieren/stabilisieren.

    Dazu sollten die Experten des BauA, bevor so allgemeine und unverbindliche Aussagen zu dieser Problematik getroffen werden, mit HNO-Ärzten und Infektiologen/ Mikrobiologen kommunizieren.

    Dass trockene Raumluft nicht nur für Menschen mit Vorerkrankungen, sondern auch z.B. zum jetzigen Zeitpunkt, angesichts der angekündigten und anrollenden Virusgrippewelle bedenklich und risikobehaftet ist, stellt keine neue Erkenntnis dar.
    Übrigens gibt es dazu in unseren Nachbarländern auch neue Forschungs- und Studienprojekte.

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