Diskussion um Windenergie wird ideologischer

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Der ARD-Film „Der Kampf um die Windräder – Die Auswüchse der Boombranche“ will sich mit dem Filz zwischen Umweltverbänden, Politik und Industrie beschäftigen.

(Abb. © Michael Rosskothen/Fotolia.com) Die ARD kündigt den Film an mit den Worten: „Die Windkraft ist eines der emotionalsten Streitthemen unserer Zeit: politisch forciert, finanziell hochsubventioniert, getragen von weitreichenden ökonomischen und ökologischen Erwartungen und zugleich mit großen Ängsten besetzt. Für die einen bedeutet Windkraft saubere Energie, für die anderen steht sie für die Zerstörung von Naturlandschaften und für Profite Einzelner auf Kosten der Allgemeinheit. Fast 26.000 Windräder stehen in Deutschland. Während immer mehr Windkraftanlagen gebaut werden und die Branche boomt, explodieren die Kosten für die Bürger: Rund 8 Mrd. € an Subventionen müssen sie 2016 über die EEG-Umlage allein für die Windkraft zahlen. Dabei macht der Strom aus Windkraft nur einen geringen Bruchteil im Energiemix Deutschlands aus. Anwohner klagen über die Zerstörung der Landschaft, über Gefahren für die Tierwelt, über Licht- und Lärmbelästigung. Trotzdem wird weiter ausgebaut, teilweise bis dicht an die Wohnbebauung oder in Naturparks. Denn nicht nur die Windkraftindustrie, auch andere wollen von den Subventionen profitieren. Politisch sei die Windkraft hart umkämpft, heißt es in dem Beitrag. Im Juli hat der Bundestag das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) reformiert. Damit sollen der weitere Ausbau gebremst und die Kosten für die Stromkunden gesenkt werden. Recherchen des ARD-Politikmagazins zeigen, wie die Windkraftlobby bis zuletzt versucht hat, die Subventionen zu erhalten. Und sogar Umweltschützer stehen dabei eng an der Seite der Windkraftindustrie“ (Text etwas gekürzt).

Diese Aussagen wollte Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverein BUND nicht nachvollziehen. Seine Stellungnahme: „Es gibt nichts, was der BUND verschweigen müsste. Der BUND wurde im Vorfeld von den Journalisten, die den Beitrag erstellt haben, um eine schriftliche Beantwortung einer Reihe von Fragen gebeten. Dem ist er nachgekommen. Außerdem wurden insgesamt zwei Interviews mit einer Drehzeit von über zwei Stunden aufgenommen. Von diesen langen Interviews sind nur ca. 30 Sekunden in dem Beitrag übrig geblieben. Alle Aussagen, die das Engagement des BUND für die Energiewende und für die Erhaltung der Natur einordneten, wurden dabei weggelassen. Insgesamt war der Beitrag einseitig und hat gerade in dem Teil, der sich auf den BUND bezieht, versucht, Abhängigkeiten zu konstruieren, wo es keine gibt. Um das ganz klar zu stellen: Der BUND ist ein unabhängiger Verband und entscheidet unabhängig und demokratisch über seine inhaltlichen Positionierungen. Die Unabhängigkeit gilt nicht nur für den inhaltlichen, sondern auch für den finanziellen Bereich. Der BUND lässt sich nicht kaufen. Das gilt generell und natürlich auch für die Windkraftbranche“ (Text etwas gekürzt).

Wir haben uns für Sie durchgeklickt. Mitglieder finden den Link zum umstrittenen ARD-Beitrag auf Seite 2.

Artikelnummer: cci43770

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