ebm-papst: Investitionen auf Rekordhoch, Druck auf Lieferketten

Jahrespressekonferenz
Die Sprecher bei der ebm-papst Jahrespressekonferenz (von links nach rechts): Thomas Nürnberger, Gruppengeschäftsführer Vertrieb und Marketing, Thomas Wagner, stellvertretender Vorsitzender und zukünftiger CEO, Hans Peter Fuchs, Gruppengeschäftsführer Finanzen und Controlling, Hauke Hannig, Pressesprecher, und Katrin Lindner, globales Marketing für die Fachpresse (Abb. © cci Dialog GmbH)

Auf der diesjährigen digitalen Jahrespressekonferenz hat ebm-papst, Mulfingen, die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/2021 präsentiert. Thomas Wagner, stellvertretender Vorsitzender und zukünftiger Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst-Gruppe, und Hans Peter Fuchs, Gruppengeschäftsführer Finanzen und Controlling, stellten die Wirtschaftszahlen vor.

Das zurückliegende Geschäftsjahr (1. April 2020 – 31. März 2021) wurde mit einem Umsatzerlös von 2.129 Mio. € abgeschlossen – im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 2,5 %. Zu Anfang des letzten Geschäftsjahres, April 2020, betrug der Umsatzrückgang noch rund 29 %. Dank des Umsatzgewinns in China (circa + 11 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr), wurde der Umsatzeinbruch bis zum Ende des Geschäftsjahres aber deutlich reduziert. Die einzelnen Geschäftsbereiche schnitten beim Umsatz unterschiedlich ab: Der Bereich Heiztechnik und Hausgeräte („Weiße Ware“) verzeichnete mit -1 % den kleinsten Umsatzrückgang. Durch die „Fix-Kosten-Diät“ in der Pandemie-Phase, Reisen war nicht möglich und mehr Homeoffice, konnten insgesamt 5 % der Fixkosten eingespart werden, so Hans Peter Fuchs.

Am Standort Mulfingen (Segmente: Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik) fiel der Umsatz um – 4,8 % auf 1.057 Mio. € (Vorjahr: 1.110 Mio. €). Bei dem Tochterunternehmen ebm-papst St. Georgen (Segmente: Automobil, Antriebstechnik und Kompaktlüfter) fiel der Umsatz mit – 9,4 % (auf 477 Mio. €) vergleichsweise deutlich stärker. Am Standort Landshut (Segmente: Hausgeräteindustrie und Heiztechnik) konnte dagegen ein leichter Umsatzgewinn von + 1,2 % (325 Mio. €) erzielt werden. Die Mitarbeiterzahl stieg zum Geschäftsjahresende weltweit auf 15.190: ein Zuwachs von 552 Personen, die meisten davon kamen von Leasingunternehmen.

Die Gesellschaft ebm-papst neo GmbH & Co. KG, Dortmund, soll in Zukunft einen höheren Stellenwert am Umsatzgewinn einnehmen: Bis jetzt macht sie nur einen Anteil am Umsatz im einstelligen Bereich aus. Mit einem internationalen Start-Up ist neo gerade mit Hotelketten und Supermarktbetreibern in der Diskussion, welche Gebäudedaten gesammelt werden können und welcher Mehrwert daraus entsteht.

Im Zuge der Strategie „local for local“ werden die Produktionsstätten in China (in Xi’an) und der USA (Johnson City) ausgebaut. Auch in Deutschland werden drei neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude gebaut. Das zurückliegende Geschäftsjahr verzeichnet bei getätigten Investitionen ein Rekordhoch. Insgesamt wurden rund 183 Mio. € in bauliche Maßnahmen investiert – im Vorjahr waren es 108 Mio. €. Für das laufende Geschäftsjahr sind für Forschung und Entwicklung Investitionen in Höhe von 126 Mio. € geplant. Die Auftragslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert: am 1. April 2020 lag der Auftragseingang noch bei – 2 % und steig bis zum 31. März 2021 auf 68,3 %. Die Haupttreiber waren dabei die Digitalisierung, Luftreiniger und Küche (Haushaltsgeräte). Aktuell ist ebm-papst in der Situation, dass mit den vorhanden Kapazität den Aufträgen kaum nachgekommen werden kann. Neben der hohen Auftragslage ist die angespannte Lieferkette mit verantwortlich – unter anderem durch Rohstoffverknappung (wie bei Stahl und Elektronik) und durch den Abbau von Kapazitäten während des Lockdowns. Aktuell liegen die Lieferzeiten bei sechs Wochen bis sechs Monaten, je nach Produkt.

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