FDP unterstützt Sekundärluftreinigung in Schulen

FDP contra UBA: Wie wirksam sind Sekundärluftreinigungsgeräte zur Minderung des Corona-Infektionsrisikos in Klassenräumen? (Abb. © bluedesign/stock.adobe.com)

In einer „Kleinen Anfrage“ hat die FDP-Fraktion anhand von 14 Fragen die Bundesregierung um Klärungen zum Thema „Luftfilter zur Normalisierung des Schulbetriebs“ aufgefordert. Da mit der Anfrage indirekt auch Empfehlungen des Umweltbundesamts (UBA) zur Schullüftung in Frage gestellt werden, verspricht die Anfrage, eine interessante Angelegenheit zu werden.

Die Anfrage beginnt mit allgemeinen Aussagen und Erkenntnissen zur Lüftung von Schulen zur Verringerung eines möglichen Corona-Infektionsrisikos. Diese hat cci Branchenticker nachfolgend zusammengefasst.
Im Zentrum der Anfrage stehen die vom Umweltbundesamt veröffentlichten Empfehlungen zum effizienten Lüften in Schulen. Demnach ist das regelmäßige Lüften der Klassenzimmer die beste Option, um die Viruslast in der Luft zu reduzieren. Als Ergänzung wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedenkung genannt. Ist das Lüften der Räume nicht in einem ausreichenden Maße möglich, können diese Räume laut UBA nicht für den Unterricht genutzt werden. An diesem Punkt setzt die FDP-Anfrage an und verweist auf den Einsatz von mobilen Luftfiltern (gemeint sind Sekundärluft-Reinigungsgeräte mit hochwertigen Filtertechniken), die vom UBA als Schutzmaßnahme gegen Corona nicht empfohlen werden. Dazu zitiert die Anfrage Prüf- und Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit solcher Sekundärluftgeräte gegen Corona, die somit für den Einsatz im Unterricht praktikabel seien. Und genau diese Kontroverse – die UBA-Stellungnahme auf der einen Seite, die Forschungsergebnisse auf der anderen Seite – wird in den 14 Fragen aufgegriffen. Hinzu kommen Fragen, ob und inwiefern die Bundesregierung plant, die Länder oder die Schulen bei der Anschaffung von Lüftungsgeräten zu unterstützen.
LüKK-Experten werden beim Lesen der Anfrage allerdings Unsachlichkeiten und auch fachliche Mängel entdecken. Dass stets von Luftfiltern die Rede ist, sei verziehen. Dass diese Geräte aber „praktisch wartungsfrei“ sein sollen und auch einen leisen Betrieb haben, ist zumindest diskutabel. Aber dass in der Anfrage ausgerechnet die vom Max-Planck-Institut entwickelte „Regenschirmlüftung“ als probate Lösung zur Schullüftung empfohlen wird, geht gar nicht: Dieses System wurde von LüKK-Fachleuten komplett in der Luft zerrissen, siehe dazu Meldung in cci Branchticker am 2. Dezember hier.
Der direkte Link zur Kleinen Anfrage mit den 14 Fragen ist hier. Die Empfehlungen „Richtig Lüften in Schulen“ des UBA von Oktober 2020 stehen hier. Die Redaktion wird weiter berichten.

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