Frauen im Management von Industrie-4.0-Unternehmen unterrepräsentiert

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Das Geschlechterverhältnis auf Führungsebene der Industrie 4.0-Branchen beleuchtet eine Studie des Kompetenzzentrums Frauen im Management (Kompetenz-FiM) der Hochschule Osnabrück und der Bisnode Deutschland GmbH, Darmstadt, ein Anbieter digitaler Wirtschaftsinformationen.

(Abb. © DOC RABE Media/Fotolia.com) Eines der Ergebnisse der Studie „„Frauen im Management in Industrie 4.0“ (FiM Industrie 4.0)“ ist, dass Frauen in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau sowie im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) deutlich seltener im Top-Management zu finden sind als im Bundesdurchschnitt. Im Bundesdurchschnitt sind 11,7 % aller Top-Management-Positionen mit Frauen besetzt. In den drei Hauptbranchen der Industrie 4.0, der Elektrotechnik, dem Maschinenbau sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), sind jedoch nur 7,2 % Frauen im Top-Management zu finden.

Die FiM-Studie beleuchtet die Daten von 34.300 Unternehmen mit rund 121.000 Personen im Top- und Mittelmanagement, davon rund 22.300 Frauen. Die Studie kann auf Unternehmensgröße, Bundesländer, Top- und Mittelmanagement und einzelne Wirtschaftszweige weiter heruntergebrochen werden. So zeigt die Studie hinsichtlich der Anteile an Frauen im Management auch erstaunliche Unterschiede zwischen den „alten“ und „neuen“ Bundesländern auf. Frauen sind mit 21,1 % deutlich häufiger im Top- und Mittelmanagement ostdeutscher Unternehmen anzutreffen als mit 18,0 % im Westen. An der Spitze stehen die Bundesländer Sachsen und Thüringen mit einem Anteil von mehr als 22 %. Am anderen Ende der Skala liegen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit etwa 17 %.

Eines der Ziele der Studie ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, in welchem Maße diese Branchen fähig sind, die erforderlichen Veränderungen zu mehr Vielfalt und neuen Kompetenzanforderungen in der Führung umzusetzen.

„Aktuelle Studien führender, internationaler Personalberatungsunternehmen belegen inzwischen, dass ein hoher Anteil von Frauen im Top-Management wie ein Katalysator wirkt, der das gesamte Management auf ein neues Qualitätslevel bringen kann“, so Prof. Dr. Andreas Frey, Prof. Dr. Heiko Tapken und Prof. Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies, Hochschule Osnabrück. Erstaunlich sei es, dass gerade die IKT-Branche derzeit erheblich zu dem geringen Anteil von 7,2 % an Top-Managerinnen im Bereich der Industrie 4.0 beitrage. Und: Selbst im Mittelmanagement der Industrie 4.0-Branchen stagniere der Anteil der Frauen seit dem Jahr 2012 bei 26 %.

„Die Studie zur Industrie 4.0 zeigt, welches Nachholpotenzial einzelne Branchen haben, wenn es darum geht, die Führungsstruktur zu modernisieren“, so Sylvianne Heinemann, Leiterin der Unternehmenskommunikation für Bisnode in Deutschland. Die Zahlen bei den Informatikerinnen, Mathematikerinnen, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlerinnen und den Ingenieurinnen machen laut Studie aber auch deutlich: Es fehle nicht an weiblichem Nachwuchspotenzial für das Management von Industrie 4.0.

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Artikelnummer: cci43515

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