Clivet Deutschland: Dank Wärmepumpen 40 % Umsatzplus erwartet

Georg Oborny, Geschäftsführer der deutschen Clivet GmbH (Abb. © cci Dialog GmbH)

Schon vor dem Ende des (Geschäfts-)Jahres hat die deutsche Clivet GmbH, Norderstedt, auf 2022 zurückgeblickt. Auch wenn Wasserkühlsätze weiterhin den stärksten Anteil am Geschäft haben, standen die Wachstumsmärkte mit Klimageräten und Wärmepumpen im Mittelpunkt der Ausführungen von Geschäftsführer Georg Oborny.

Auf einem Pressegespräch am 7. Dezember 2022 im neuen Schulungszentrum (siehe cci175587) in Heusenstamm sagte Oborny: „Klimasysteme und Wärmepumpen für private und gewerbliche Anwendungen, das sind die Märkte, auf denen wir wachsen – und wachsen werden.“ Zwar sei das sich dem Ende entgegenneigende Jahr geprägt von Widersprüchen mit Wachstum einerseits und politischen wie wirtschaftlichen Unsicherheiten andererseits, es könne aber mit deutlichen Zuwächsen abgeschlossen werden. Prozentual steuere die deutsche Niederlassung der italienischen Unternehmensgruppe auf ein Umsatzwachstum von rund 40 % zu. Zwar veröffentlichte Clivet nur den konsolidierten Umsatz, der 2021 bei gut 191 Mio. Euro lag und von 660 Mitarbeitern erwirtschaftet wurde, doch lässt sich daraus schließen, dass der Umsatz der deutschen Division mit aktuell 22 Mitarbeitern im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen dürfte. Stichwort Mitarbeiter: Auch hier hat die deutsche Clivet-Niederlassung mächtig zugelegt. Sechs neue Stellen wurden im Laufe dieses Jahres geschaffen. Der Auftragseingang ist sogar um 55 % gestiegen.
Nicht ganz erfüllt haben sich dagegen die ambitionierten Erwartungen an das Geschäft mit Split-Klimageräten. Angesichts der Unsicherheiten auf den Energiemärkten durch den Angriff Russlands auf die Ukraine habe das Interesse der Kunden trotz des heißen Sommers weniger dem Kühlen gegolten, als vielmehr der Frage, wie man in diesem Winter heizen könne. Der Markt für Wärmepumpen habe davon massiv profitiert. Obwohl Clivet im Bereich von Luft/Wasser-Wärmepumpen für den Wohnbereich ein „unbekannter Akteur“ sei, habe damit das Umsatz-Delta bei Klima-Splitgeräten überkompensiert werden können. Angesichts allgemeiner Probleme mit der Lieferfähigkeit sagte Oborny: „Wir sind stolz, Wärmepumpen innerhalb von drei bis vier Monaten liefern zu können.“ Bei Marktbegleitern dauere das nicht selten zehn bis zwölf Monate.
Mit Blick auf die Jahre 2023 und 2024 geht Oborny davon aus, dass Wärmepumen weiter das Wachstum dominieren werden. Deren Produktion erfolge bei Clivet künftig ausschließlich in Europa, wenngleich durchaus Kernkomponenten wie Verdichter aus China verbaut würden. Im Septemder erfolgte dafür der Spatenstich für eine neue Produktionsstätte im italienischen Feltre (siehe cci186099). Etwa auf halbem Weg zwischen Bozen und Venedig gelegen, soll diese bis Mitte 2024 den Betrieb aufnehmen. Geplant ist dann eine Kapazität von 300.000 Wärmepumpen pro Jahr (siehe cci192694). 2021 produzierte Clivet insgesamt über 15.000 Wärmepumpen, was bereits mehr als doppelt so viel wie im Jahr davor waren.
Eine Konsolidierung erwartet Oborny dagegen bei Klimasystemen für den Wohnbereich. Und im Bereich der Wasserkühlsätze geht er von einem „soliden Projektwachstum“ aus. Als Neuerung kündigte er an, ab 2023 neue Vertriebswege gehen zu wollen. Man schiele Richtung Großhandel. Technologisch erwartet er, dass parallel zur Nachfrage nach Wohnraum-Wärmepumpen auch das Interesse an Lösungen mit Photovoltaik und Energiespeichern wachsen werde. Als Stichwort nannte er „wirklich smarte Homes“, zu denen es auf der ISH 2023 in Frankfurt einiges zu sehen geben wird.

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