Beim Besuch der LüKK-Fachmesse Chillventa vom 11. bis 13. Oktober in Nürnberg habe ich bei kompakten, luftgekühlten Wasserkühlsätzen einen Trend entdeckt, den ich ausdrücklich begrüße und unterstütze.
In den letzten Jahren gab es bei luftgekühlten Wasserkühlsätzen für Anwendungen in der Kälte- und Klimatechnik (oft mit reversiblem Betrieb als Wärmepumpe) den Trend weg vom Hoch-GWP-Kältemittel R410A (GWP 2.088) zu R32 (GWP 675). Auf der Chillventa habe ich einen weiteren Trend entdeckt: Immer mehr Hersteller haben nun über R32 hinaus ihre Produktprogramme um Geräte ergänzt, die mit dem natürlichen, brennbaren Kältemittel Propan (R290) betrieben werden. Doch trotz steigender Anfragen nach Propangeräten sind diese von einer spürbaren Marktbedeutung noch weit entfernt: „Die Nachfrage nach Propan-Wasserkühlsätzen ist noch überschaubar. Oft haben Planer und Betreiber Bedenken gegenüber brennbaren Kältemitteln. Und Propan-Wasserkühlsätze sind teurer als Standardgeräte mit R32, R410A oder HFO-Kältemitteln“, so berichteten mir zusammengefasst mehrere Unternehmen.
Ich meine, hier sollte die LüKK mehr in die Offensive gehen und den Einsatz von Propangeräten stärker propagieren. Denn dafür gibt es meines Erachtens mehrere gute Gründe: Die Verwendung von Propan trägt dazu bei, die mit der nächsten F-Gase-Verordnung verschärfenden Vorgaben zum Ausstieg aus synthetischen Kältemitteln zu erfüllen.
Bei der Außenaufstellung eines luftgekühlten Propan-Wasserkühlsatzes sind (im Vergleich zu einer Innenaufstellung) die am Standort zu erfüllenden Sicherheitsmaßnahmen überschaubar. Zudem wird jedes Gerät mit Sicherheitseinrichtungen ausgestattet und im Werk auf absolute Dichtheit geprüft.
Lösungen mit Propan sind zukunftssicher, ökologisch und energieeffizient: Der Treibhauseffekt von Propan (GWP = 3) ist nahezu vernachlässigbar. Aufgrund seiner guten thermodynamischen Eigenschaften wird beim Einsatz von Propan im Gerät eine geringere Füllmenge als bei synthetischen Kältemitteln benötigt. Und durch die guten Leistungs- und Arbeitszahlen sinken die Betriebskosten.
Zudem wird ein erheblicher Teil der Mehrkosten eines Propangeräts, zum Beispiel gegenüber einem R32-Wasserkühlsatz, durch die Förderung aufgefangen: Für eine 100 kW-Propan-Kältemaschine gibt es laut BAFA-Förderrechner rund 19.000 € Zuschuss.
Daher meine ich, dass Hersteller von Wasserkühlsätzen Lösungen mit dem Kältemittel Propan – zumindest bei luftgekühlten, im Freien aufgestellten Geräten – viel stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken sollten.
Ihr Dr.-Ing. Manfred Stahl
manfred.stahl@cci-dialog.de
cci185012
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Herr Dr. Stahl, Sie sprechen/schreiben mir aus der Seele.
Wir versuchen schon seit Jahren Propan und CO² in die Planung umzusetzen jedoch bekommen wir nur wenig Resonanz von Handwerksbetrieben auf unsere Ausschreibungen. Teils wird der Kunde auch A1-Kältemittel <2500 GWP aufmerksam gemacht die ja nach F-Gase Verordnung noch einsetzbar sind obwohl wir das vorher mit dem Kunden bereits abgeklärt haben……. Wir sehen die Hemmnisse beim Handwerk und fehlende Angebote in der Ausbildung und Weiterbildung.