Projektbericht Fläkt: Klimalösungen für das neue Hallenbad Anklam

Am 26. November 2021 wurde in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) das neue Hansebad eröffnet.

Anzeige

Es ist bundesweit das erste Schwimmbad, das nach dem Effizienz-Konzept der 2521 Hallenbäder GmbH, Menden, errichtet wurde. Für das 11-Mio.-€-Projekt lieferte die Fläkt Group Deutschland GmbH, Herne, die Klimatechnik.

fläkz hansebad anklam
Abbildung 1: Das nach dem Konzept „2521“ erstellte Schwimmbad in Anklam wurde Ende November 2021 eröffnet. (Abb. © Fläkt)

Das Schwimmbecken des neuen Hansebads hat, wie der Name „2521“ signalisiert, eine Länge von 25 m und eine Breite von 21 m. Auf Spaßbereiche wurde verzichtet, die Stadt als Träger des Schwimmbads hat sich auf das Wichtigste konzentriert. Kinder sollen das Schwimmen erlernen, der Breitensport soll gefördert werden, und auch die Ausbildung der Rettungsschwimmer soll hier stattfinden. Das Schwimmbecken verfügt über acht Schwimmbahnen. Mittels Einbaus eines über drei Schwimmbahnen längs gerichteten Hubbodens stehen mehr als 200 m² Wasserfläche für Aktivitäten im Flachbereich zur Verfügung. Neben der Schwimmhalle befindet sich ein Gastrobereich, der einen direkten Blick auf Schwimmaktivitäten bietet.

fläkt hansebad anklam
Abbildung 2: Das Bad verzichtet auf jegliche Spaßbereiche, es soll ausschließlich als „Schwimmhalle“ genutzt werden (Abb. © 2521 Hallenbäder GmbH)

Die Klimalösung

Für die Haupthalle des Schwimmbads musste eine Anlage dimensioniert werden, die einen Luftvolumenstrom zur Entfeuchtung von 24.000 m³/h ermöglicht. Zusätzlich sollten die Nebenbereiche mit einem Luftvolumenstrom von 7.000 m³/h versorgt werden. Die Luft bei dieser Anlage wurde zusätzlich gekühlt, welches durch einen luftgekühlten Kaltwassererzeuger mit Pumpenkaltwasser umgesetzt wurde. Zum Einsatz kamen dazu:

  • ein Zentrallüftungsgerät „CAIRpool“
  • ein Zentrallüftungsgerät „CAIRplus“
  • ein Wasserkühlsatz Serie „FGAC“
fläkt hansebad anklam
fläkt hansebad anklam
Abbildung 3 und 4: Zur Temperierung und Entfeuchtung des Hallenbades und der Nebenbereiche kommen zwei zentrale Lüftungsgeräte „CAIRpool“ und „CAIRplus“ mit Luftleistungen von 24.000 m³/h und 7.000 m³/h zum Einsatz. Die Zuluft der Nebenbereiche wird auch durch den Einsatz eines Wasserkühlsatzes gekühlt (Abb. © Fläkt)

Das Konzept „Schwimmhalle2521“

Das Konzept 2521 geht auf eine Initiative des Königlich Niederländischer Schwimmbunds (KNZB) zurück. Als Reaktion auf die immer kostspieliger werdenden Schwimmmöglichkeiten wurde in Zusammenarbeit mit einem Team von Spezialisten in 2009 und 2010 ein qualitativ hochwertiges, langlebiges und multifunktionales Schwimmbadkonzept entwickelt. Maßgeblicher Anspruch war die Entwicklung eines funktionalen Schwimmbades, wobei der besondere Schwerpunkt daraufgelegt wurde, Wasserfläche zur Ausübung des Schwimmsports mit möglichst geringen Betriebskosten anzubieten (Fokus Schwimmen). Zielsetzung war, die Gesamtkosten über den Lebenszyklus des Schwimmbades (LCC) über 30 Jahre zu minimieren, ohne jedoch den Anspruch an Design und Funktionalität zu vernachlässigen.
Nach 12 Jahren Weiterentwicklung gibt es mit 2521 nun ein durchdachtes und erprobtes Konzept, dessen Betrieb gegenüber vergleichbaren Hallenbädern 30 % weniger Energie benötigt, mit geringeren Wartungskosten auskommt und mittels technischer Unterstützung (zum Beispiel Programmierung und Überwachung) einen einfacheren Betrieb ermöglicht. Zur Senkung insbesondere der Personalkosten kann so der Betrieb durch Kooperationen mit lokalen Partnern (zum Beispiel DLRG oder Schwimmvereine) besser unterstützt werden.
Das ursprünglich niederländische Konzept wurde mittlerweile an die Vorschriften und Bedingungen verschiedener europäischer Länder (Belgien, Norwegen, Polen, Litauen, Deutschland) angepasst und mehrfach umgesetzt. Aufgrund des identisch gelagerten Bedarfs wurde mit der 2521 Hallenbäder GmbH eine selbstständig agierende Niederlassung gegründet, um so für deutsche Interessenten direkter ansprechbar zu sein.
Ausgehend von dem Grundkonzept 2521 wurden, den jeweiligen Bedürfnissen folgend, mittlerweile mehrere Schwimmbadkonfigurationen entwickelt. Das Konzept 2521 hat auch zur Entwicklung neuer Schwimmbäder beigetragen. Einige dieser innovativen Ideen werden jetzt auch in traditionellen Schwimmbaddesigns angewendet.
Der Name 2521 steht für die Standard-Abmessungen des Beckens mit der Länge von 25 Metern und einer Breite von 21 Metern (8 Bahnen). “Just Swimming” steht für den Anspruch, dass dort der Fokus auf „Schwimmen” gelegt wird. Gesundheit, Sport und Schwimmenlernen sind die Grundlagen des Konzepts. Im Standardbad 2521 gibt es daher keine Whirlpools, Saunen, Rutschen usw., was aber natürlich optional umsetzbar ist. So ist es auch möglich, (fast) jede andere Beckengröße (größer oder kleiner) auf Basis der 2521-Philosophie zu realisieren.

Die Autorin Manuela Schießl ist Marketing Manager Central Europe der FläktGroup Deutschland GmbH.

cci142603

Schreibe einen Kommentar

E-Paper