Legionellenbelastung steigt bei Leerstand

Ein Merkblatt gibt Hinweise zum Umgang mit Trinkwasserinstallationen in stillgelegten Gebäuden.

(Abb © psdesign1/stock.adobe.com) Infolge des Lockdowns wurden viele Gebäude wie Hotels,Kitas, Schulen und Hochschulen geschlossen. Das wirkt sich negativ auf die Qualität des Trinkwassers aus, denn die fehlende Wasserentnahme begünstigt das Wachstum von Legionellen. Legionellen können schwere Lungenentzündungen auslösen, wenn sie in die Lungen gelangen. Eine Gruppe von Trinkwasserexperten, bestehend aus Prof. Carsten Bäcker (FH Münster), Prof. Werner Mathys (WWU Münster), Prof. Bernd Rickmann (FH Münster), Jürgen Kannegießer (Ingenieurbüro KaTPlan), Timo Kirchhoff (Kemper GmbH) und Stefan Cloppenburg (FH Münster), haben ein Merkblatt zum Thema „Erhalt einer hygienisch-gesundheitlich sicheren Trinkwasserqualität in Gebäuden während der COVID-19-Pandemie“ verfasst. In dem Merkblatt stehen die wichtigsten Regeln und Maßnahmen, damit die Trinkwasserleitungen nicht zu einer Brutstätte für Legionellen werden:
– Trinkwasser muss frisch bleiben. Alle Trinkwasser-Entnahmestellen sind regelmäßig ausreichend zu nutzen, damit Trinkwasser nicht in den Leitungen stagniert. Wo immer möglich, sollte ein täglicher Wasserwechsel angestrebt werden.
– Trinkwasser Kalt muss kalt bleiben. Temperaturen unter 20 °C, maximal 25 °C, verringern wesentlich eine Vermehrung von Bakterien. Ein regelmäßiger, möglichst täglicher Wasseraustausch ist dafür unerlässlich.
– Trinkwasser Warm muss an allen Stellen des Systems heiß bleiben. Eine Temperatur von mindestens 55 °C an jeder Stelle im Leitungssystem und 60 °C am Austritt von Trinkwassererwärmern verhindert Bakterienwachstum.
– Vor Wiederinbetriebnahme muss die Installation gespült und falls das Trinkwassersystem stark mikrobiologisch belastet ist, desinfiziert werden.

Sie finden das Merkblatt hier.

Artikelnummer: cci87862

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