Strombedarf steigt bis 2030 auf mehr als 650 Mrd. kWh

BMWi
Das BMWi hat seine erste Schätzung von März 2021 zum Stromverbrauch im Jahr 2030 Mitte Juli deutlich nach oben korrigiert. (Abb. © BMWi / Andreas Mertens)

Bis 2030 wird wegen einer bis dahin angenommenen deutlichen Zunahme von Elektro-Pkw und Heizwärmepumpen sowie des Bedarfs in der Industrie deutlich mehr elektrische Energie benötigt als bislang. Nun hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) seine Prognose zum Stromverbrauch für das Jahr 2030 nach oben korrigiert.

Eine erste Hochrechnung zum Stromverbrauch in Deutschland im Jahr 2030, die die Prognos AG erstellt hat, kommentierte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wie folgt: „Die Neufassung des Klimaschutzgesetzes und unsere neuen ambitionierten Klimaziele erfordern eine Anpassung unserer Analysen zum Stromverbrauch 2030. Perspektivisch wird unsere Energieversorgung im Kern auf zwei Energieträgern beruhen: auf Strom aus regenerativen Energien und auf Wasserstoff, der aus regenerativ hergestelltem Strom erzeugt wird.“ Erste Zahlen aus dem Prognos-Bericht, der im Herbst abgeschlossen sein soll, zeigen folgende Tendenzen:

  • Bis 2030 wird der Stromverbrauch auf etwa 655 Mrd. kWh ansteigen. Angaben des Umweltbundesamts zufolge lag 2020 der Bruttostromverbrauch bei etwa 560 kWh, wovon rund 45 % aus regenerativen Quellen stammten.
  • Angenommen für den zunehmenden Strombedarf werden für 2030 ein Bestand an 14 Mio. Elektro-Pkw und von 6 Mio. Wärmepumpen. Ende 2020 waren in Deutschland etwa eine Mio. Wärmepumpen im Betrieb. Das bedeutet: Bis 2030 müssten jährlich im Durchschnitt etwa 500.000 neue Wärmepumpen in Betrieb genommen werden.
  • Hinzu kommt ein Bedarf von 30 Mrd. kWh Strom zur Herstellung des Energieträgers Wasserstoff sowie ein zunehmender Strombedarf in der Industrie zur Umstellung von Verfahren von fossilen Energieträgern auf elektrische Energie.

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Ein Kommentar zu “Strombedarf steigt bis 2030 auf mehr als 650 Mrd. kWh

  1. …und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.
    Man kann selber mal überschlägig berechnen, wieviel Strom zusätzlich benötigt wird, wenn „nur“ der gesamte Transportsektor elektrifiziert wird. Das sind überm Daumen +30% elektrische Energie zum Status Quo. Plus weiterer Strombedarf für Wärmepumpen, weitere Digitalsierung usw. Hergestellt werden muss das aber regenerativ bzw. ohne CO2-Ausstoß. Gleichzeitig werden alle Atomkraftwerke abgeschaltet, Erdgas geht auch nicht und die ersten EEG Anlagen fallen schon aus der Förderung ohne Perspektive für einen Weiterbetrieb. Wie soll das gehen? Mir fehlt da ehrlich gesagt die Phantasie.

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