Vergütung für Geothermiestrom bleibt zunächst stabil

Im Zuge der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch den Bundestag gibt es gute Nachrichten für die Geothermiebranche: Die Vergütungssätze für Strom aus Geothermieanlagen bleiben bis Ende 2020 stabil.

(Abb. SWM) Dazu fasst der Bundesverband Geothermie wie folgt zusammen:
Bundestag und Bundesregierung haben mit der Verschiebung des Degressionsbeginns auf 2021 klar gemacht, dass Tiefengeothermie weiterhin einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung leisten soll. Stabile Vergütungssätze bis 2021 bieten als deutliches Signal Vertrauensschutz und Sicherheit für kommunale und private Investoren im Rahmen dieses Gesetzes. Damit wird für derzeit in der Planung weit fortgeschrittene Projekte der Tiefengeothermie in Deutschland ein sicherer Investitionsschutz gewährleistet. Geothermieprojekte haben lange Realisierungszeiträume von fünf bis sieben Jahren. Mit der neuen Regelung wird nun gewährleistet, dass die bei Projektstart geltende Vergütung auch noch für den Betrieb der Anlage gilt.

Zusätzlich zu diesen Informationen hat die Redaktion weitere Fakten und Informationen zur Geothermie (inklusive der Vergütungssätze) recherchiert uns zusammengefasst. Diese lesen Mitglieder von cci Wissensportal nachfolgend.

Warum freut sich der Geothermieverband so über die Novelle des EEG? Ganz einfach, denn eigentlich war vorgesehen, dass ab 2018 die Vergütungssätze für Strom aus solchen (neuen) Anlagen jährlich um 5 % sinken sollten: Also von derzeit 25,2 Cent pro kW auf 23,94 Cent ab Anfang 2018, auf 22,74 Cent ab Anfang 2019 etc. Diese Degression wird zwar kommen, aber erst ab dem 1. Januar 2021 – also drei Jahre später. Weiterhin gilt, dass Vergütungen für Strom aus solchen Anlagen für 20 Jahre gemäß den Sätzen, die bei der Inbetriebnahme gelten, gezahlt werden.

Deutsche Standorte mit Projekten der Tiefengeothermie. Von den insgesamt 33 Anlagen erzeugen neun Strom. (Abb. Bundesverband Geothermie)
Wie die Karte (Rechtsklick auf die Karte, „Link in neuem Tab öffnen“ führt zu einer vergrößerten Ansicht) zeigt, sind derzeit sind in Deutschland neun Tiefengeothermie-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von insgesamt 38 MW am Netz. Zwei weitere Kraftwerke (Holzkirchen in Bayern, Trebur in Hessen) kommen aktuell hinzu. Weitere Projekte sind in Planung und können nun dank der neuen EEG-Regelung mit mehr Sicherheit umgesetzt werden.
Für die Zukunft gehen Experten und der Bundesverband Geothermie von einem deutlichen Wachstum der Erdwärmenutzung aus. Hier verweist der Verband auf eine Prognose des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Demnach wird die Stromerzeugung durch Geothermie in Deutschland von 2013 mit 25 GWh bis 2020 auf jährlich 3.750 GWh steigen. Diese 25 GWh in 2013 entsprechen dem jährlichen Strombedarf von 8.300 Zweipersonen-Haushalten. Auch die Bundesregierung strebt einen deutlichen Ausbau an: In ihrem „Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien“, den sie im August 2010 beschlossen hat, nennt sie als Ziel eine Stromerzeugung aus Geothermie von 1.654 GWh im Jahr 2020.

Artikelnummer: cci43689

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