Was kann ein Wasser-Luftkühler tatsächlich leisten?

In einem Luftkühler verdunstet Wasser. Dadurch wird die von einem Ventilator ins Gerät angesaugte warme Raumluft adiabat zur Zuluft gekühlt, aber gleichzeitig auch befeuchtet. (Abb. © magraphics/stock.adobe.com)

Donnerstag ist Techniktag. Die heutige Frage erscheint für LüKK-Fachleute auf den ersten Blick recht simpel. Doch wenn man versucht, die Antwort thermodynamisch herzuleiten, wird es rasch kompliziert. Es geht um die Leistungsfähigkeit von mit Wasser adiabat betriebenen Luftkühlern, die derzeit als „günstige und ökologische Alternativen“ zu Split-Klimasystemen in vielen Bau- und Elektronikmärkten angeboten werden.

Kann oder sollte man sich ein solches günstiges „Klimagerät“ kaufen, wenn man im Sommer zum Beispiel ein Wohnzimmer am Abend nur für fünf bis sechs Stunden kühlen möchte? Die Frage klingt banal, und jeder LüKK-Fachmann wird wohl spontan antworten: „Lass die Finger davon: Es wird zwar etwas kühler im Raum, aber dafür immer feuchter, schwüler und unangenehmer“.
Solche Luftkühler arbeiten auf Basis der Verdunstungskühlung: Warme Raumluft wird ins Gerät angesaugt und strömt dort durch ein Vlies, das aus einem Wassertank ständig befeuchtet wird. Bei der Durchströmung des Vlieses wird die Luft in Abhängigkeit von der Größe des Luftvolumenstroms um (geschätzt) etwa 2 g/kg befeuchtet und kühlt dabei um rund 5 K ab. Da es sich dabei um einen annähernd adiabaten Prozess handelt, folgt daraus: Die Luft wird zwar etwas kühler, aber gleichzeitig auch immer feuchter. Doch welche Temperatur und welche Feuchte stellen sich beim Betrieb eines solchen Geräts zum Beispiel nach 1 h, 2 h, 3 h, 4 h im Raum tatsächlich (annähernd) ein? Zum Beispiel in einem Wohnzimmer mit einem Raumvolumen von 80 m³ (28 °C, Luftfeuchte 40 %, x = 9,5 g/kg) und bei einem angenommenen Betrieb des dann zugeschalteten Luftkühlers mit 80 m³/h (einfacher Luftwechsel, keine Infiltration anderer Luft in das geschlossene Wohnzimmer)? Ab wann beginnt es, in dem Raum unangenehm schwül zu werden? Wie würden sich diese Verhältnisse bei einer Änderung des Luftwechsels ändern?

Wie sind sehr gespannt auf Ihre Antworten! Bitte schicken Sie diese per Email an redaktion@cci-dialog.de. Die Antworten und eine Auflösung veröffentlicht cci Branchenticker am kommenden Donnerstag (8. Juli).

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Ein Kommentar zu “Was kann ein Wasser-Luftkühler tatsächlich leisten?

  1. Für mich als Bewohner des Oberrheingrabens sind die Voraussetzungen (28°C, 40% rF) märchenhaft. Hier liegt die relative Luftfeuchtigkeit im Sommer selten mal unter 60%. Damit hat sich das Thema adiabatische Sekundärluftkühlung zumindest hier wohl schon erledigt. Man sagt, der (deutsche) Kaiser habe seinerzeit seine Truppen hierzulande auf Tropeneinsätze vorbereitet…
    Peter Rietschel, BGN

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