Wohnungslüftung: Potenziale müssen gehoben werden

Zentrales Wohnungslüftungsgerät, Einbau im Dachgeschoss (Abb. © Gerd/stock.adobe.com)
Zentrales Wohnungslüftungsgerät, Einbau im Dachgeschoss (Abb. © Gerd/stock.adobe.com)

Niedrigenergiehäuser können nur dann energieeffizient betrieben werden, wenn sie mit einer mechanischen Wohnungslüftung, idealerweise in Kombination mit einer Wärmerückgewinnung, ausgestattet sind. Keine neue Erkenntnis – aber aufgrund stagnierender Absatzzahlen von Wohnungslüftungsanlagen ein Thema, das von BDH und FGK erneut aufgegriffen wird.

Die mechanische Wohnungslüftung sorgt für einen kontinuierlichen Luftaustausch, filtert die Zuluft und verhindert mit einer Wärmerückgewinnung, dass Energie „zum Fenster hinausgeblasen“ wird. Auf diese Zusammenhänge machen der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Köln, sowie der Fachverband Gebäude-Klima (FGK), Bietigheim-Bissingen, die gemeinsam das „Bündnis für Wohnungslüftung“ tragen, aufmerksam.
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 51.000 zentrale Lüftungsanlagen und 240.000 Einzelraumlüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung abgesetzt. Zwar ist bei der dezentralen Technik ein leichter Anstieg zu verzeichnen, dennoch zeigt sich deutlich, dass bei steigender Bautätigkeit sowohl im Neubau als auch im Bestand das Potenzial der mechanischen Lüftung bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Sollen die Klimaschutzziele 2045 erreicht werden, müssen diese Potenziale dringend gehoben werden. Denn mit Hilfe von Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung können die CO2-Emissionen durch den reduzierten Heizenergiebedarf im Wohngebäude um bis zu 15 % verringert werden.
Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung kann einen Beitrag zur Erreichung des Anteils von 65 % regenerativer Energie bei neu eingebauten Heizungen ab 2025 leisten. Vor diesem Hintergrund kommt auch die Deutsche Energieagentur, dena, in ihrer Leitstudie „Aufbruch Klimaneutralität“ (vorgestellt in cci Wissensportal unter der Artikelnummer cci139237) zum Ergebnis, dass die mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung als wichtige Maßnahme zur Effizienzsteigerung und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors einzustufen ist. Deshalb fordert die dena, dass bis zum Jahr 2045 8,8 Mio. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert werden müssen.

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Ein Kommentar zu “Wohnungslüftung: Potenziale müssen gehoben werden

  1. Eine Einsparung von 15 % klingt erst einmal gut, bezogen auf den absoluten Energiebedarf ist der Wert allerdings bei den Effizienzhäusern ziemlich gering. Die Investitionskosten werden im Betrieb so sehr selten gedeckt. Letztlich bleibt dann die CO2-Einsparung und der Komfort auf der Haben-Seite. Das reicht aber heute als Anreiz noch nicht aus. Und solange unsere Kinder bei Fensterlüftung in der Schule sitzen, werden sie den Komfort durch eine KWL kaum vermissen…

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