Kauf- und Mietimmobilien: Weniger Sanierungsempfehlungen

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Laut dem Marktmonitor Immobilien 2017, einer Studie von Immowelt, sind viele Makler skeptischer geworden, wenn es um Sanierungsempfehlungen geht – sowohl bei Kauf- als auch bei Mietimmobilien.

(Abb. Immowelt)
36 % der befragten Makler geben an, dass der energetische Zustand kaum oder gar keine Auswirkung auf den Verkaufspreis einer Immobilie habe. Der energetische Zustand einer Immobilie scheint heute weniger wichtig zu sein als in der Vergangenheit. So waren im Vorjahr noch 46 % der Ansicht, so einen höheren Verkaufspreis erzielen zu können, im Jahr 2010 waren es gar noch 60 %. Auch bei den Kriterien Vermarktungsdauer und Vermarktungsaufwand waren die Werte in den Vorjahren durchgängig höher.
Ein Grund für die abnehmende Bedeutung des energetischen Zustands auf die Vermarktung von Kaufimmobilien dürfte das aktuelle Marktumfeld sein: Die Nachfrage ist hoch, das Angebot eher gering. Viele Käufer sind froh, überhaupt eine Immobilie erwerben zu können, die ungefähr ihren Anforderungen entspricht, die energetische Sanierung wird dann vom Käufer vorgenommen. Besonders in den Großstädten hat der Sanierungsstand oft keine Auswirkungen auf die Vermarktung, so 47 % der befragten Makler, die in Großstädten tätig sind. Einen erheblichen Einfluss auf den Preis einer Immobilie hat die Energieeffizienz aber immer noch: Die befragten Makler schätzen, dass der durchschnittliche Kaufpreisabschlag aufgrund von Sanierungsrückständen aktuell 19,6 % beträgt.

Auch bei zur Miete angebotenen Immobilien nimmt die Zurückhaltung bei der Sanierung zu: Hier raten 26 %, nicht zu sanieren. Wenn Sanierungsempfehlungen gegeben werden, sind es vor allem der Einbau einer Brennwertheizung (45 %) oder einer Wärmeschutzverglasung (44 %). Zu einer Fassadendämmung raten nur noch 22 % – in den Erhebungen bis 2012 fanden sich hier noch Werte jenseits der 50 %. Eine noch geringere Rolle spielen die Solarthermie (14 %) und die Erdwärmeheizung (6 %). Den stärksten Empfehlungsrückgang verzeichnet die Fassadendämmung, die von manchen für eine Verschlechterung der Bauphysik verantwortlich gemacht wird. Rieten 2010 noch 65 % der Befragten zur Fassadendämmung, sind es dieses Jahr nur noch 18 %. Ein Teil des Rückgangs kann allerdings auch dadurch erklärt werden, dass immer mehr Bestandsimmobilien schon gedämmt sind, sodass diese Empfehlung gar nicht mehr nötig ist.

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Artikelnummer: cci55089

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